Die Erhöhung des Steuerfusses auf 111% sei eine Massnahme, die nicht leichtfertig getroffen wurde, teilt der Gemeinderat mit. Sie sei notwendig, um auf die finanziellen Herausforderungen der kommenden Jahre zu reagieren und die langfristige Handlungsfähigkeit der Gemeinde sicherzustellen.
Das Jahr 2024 schliesst mit einem Verlust von 1.55 Millionen Franken ab – ein deutlich besseres Ergebnis als das budgetierte Defizit von 3.9 Millionen Franken. Dennoch zeige die Analyse, dass diese Verbesserung nicht auf nachhaltige Effekte zurückzuführen sei, heisst es weiter. Der Finanzplan prognostiziere weiterhin hohe Defizite und mache deutlich, dass strukturelle Anpassungen erforderlich seien. Statt in kleinen Schritten die Steuern zu erhöhen, soll der Steuerfuss um 10 Prozentpunkte steigen. Das verschaffe Luft, in den nächsten Jahren über die Bücher gehen zu können, sagt Gemeindepräsident Alex Arnold auf Anfrage.
Der Gemeinderat betont, dass der Finanzplan ein Planungsinstrument und keine starre Finanzstrategie darstellt. Der Gemeinderat nutzt ihn als Grundlage, um nachhaltige Strategien zu entwickeln, die der aktuellen finanziellen Tendenz entgegenwirken. So wird insbesondere geprüft, wie verschiedene Liegenschaften des Finanzvermögens künftig strategisch sinnvoll eingesetzt werden können.
Grösster Posten bleiben die Schulen
Die Budgetüberarbeitung zeige einmal mehr, dass der Handlungsspielraum der Gemeinde begrenzt sei. Ein erheblicher Anteil der Ausgaben entfalle auf den Transferaufwand. Damit gemeint sind Beiträge an externe Organisationen wie Schulen, Spitex, Abwasserreinigungsanlagen (ARA) und weitere Institutionen. Diese Transfers machen über zwei Drittel des Gesamtaufwands aus und belaufen sich auf rund 20.5 Millionen Franken.
Der grösste Einzelposten bleibt der Bildungsbereich, für den die beiden Schulen über 12 Millionen Franken budgetiert haben. Gleichzeitig erhält die Gemeinde gemäss Mitteilung lediglich knapp fünf Millionen Franken an Beiträgen von Dritten für eigene Aufgaben.
Investitionen sind unverzichtbar
Trotz der finanziellen Herausforderungen seien Investitionen in die Zukunft von Rebstein unverzichtbar. Der Gemeinderat plane gezielt Projekte, die zur Attraktivität und Weiterentwicklung der Gemeinde beitragen würden. Notwendige Investitionen würden mit Bedacht und im Sinne der Bevölkerung vorangetrieben, um die hohe Lebensqualität in Rebstein für die Einwohnerinnen und Einwohner zu erhalten und zu verbessern.