Wolfhalden 11.11.2022

Der Sefar-Standort in Wolfhalden wird geschlossen

An der öffentlichen Orientierungsversammlung am Mittwochabend gab Gino Pauletti, Gemeindepräsident in Wolfhalden, bekannt: «Die Sefar AG wird in den nächsten zwei Jahren den Standort schliessen.»

Von David Scarano
aktualisiert am 11.11.2022

Das Gebäude der Sefar AG in Wolfhalden ist nicht zu übersehen: Bordeauxrot und kantig begrüsst es die Besucherinnen und Besucher, die von Rheineck oder Thal herkommend ins Dorfzentrum fahren. Die Tage der Niederlassung der Weltmarktführerin für technische Präzisionsgewebe sind in der Vorderländer Gemeinde nun allerdings gezählt.

An der öffentlichen Orientierungsversammlung am Mittwochabend gab Gemeindepräsident Gino Pauletti den rund zwei Dutzend Bürgerinnen und Bürgern bekannt: «Die Sefar AG wird in den nächsten zwei Jahren den Standort Wolfhalden schliessen.» Entlassungen seien indes nicht vorgesehen. Natürliche Abgänge sollen nicht ersetzt werden. Zudem könnten Arbeitsplätze von Wolfhalden nach Heiden oder Thal verlagert werden. Betroffen von der Schliessung sind nach Angaben von Pauletti rund 40 Stellen.

Zukunft der Liegenschaft unklar

Gino Pauletti sagte, dass er vor sechs Wochen mündlich über den Unternehmensentscheid informiert worden sei. Überraschend kam die Mitteilung aber nicht. Man habe schon länger gewusst, dass einer der drei Sefar-Standorte in der Region geschlossen werde, so der Gemeindepräsident. Was mit der 10000 Quadratmeter grossen Liegenschaft nach der Schliessung passiert, sei derzeit noch unklar. Pauletti bedauert die Schliessung:

Es ist ein Verlust für die Gemeinde

Man verliere Arbeitsplätze und dadurch auch Steuereinnahmen.

Die Verantwortlichen der Sefar AG waren am Donnerstag für eine Stellungnahme erreichbar. Das Ostschweizer Unternehmen beschäftigt rund 2900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in insgesamt 28 Ländern, 780 davon in der Schweiz. In der Ostschweiz produziert es in Thal, Heiden und Wolfhalden Gewebe. Im Jahr 2021 erzielte die Sefar-Gruppe ein Rekordergebnis. Der Umsatz stieg um 17 Prozent auf 374 Millionen Franken.

2014 hatte die Wolfhalden bereits eine wichtige Arbeitgeberin verloren. Damals verlegte die Medizinaltechnik-Firma Medicel AG ihren Sitz ins Bodenseegebiet.