Eishockey 20.02.2023

Der SC Rheintal verabschiedet sich in die Sommerpause

Die Serie zwischen Rheintal und Bellinzona ist zu Ende: Spiel fünf gewannen die Tessiner mit 8:3. Der SCR verlor erhobenen Hauptes.

Von Sepp Schmitter
aktualisiert am 20.02.2023

Zwei Drittel lang konnte der SC Rheintal mithalten, am Schluss reichten seine Kräfte aber nicht mehr ganz. Trotzdem dürfen die Luchse und ihre Fans, ja das ganze Rheintal, stolz sein, was diese junge Mannschaft erreicht hat. Sie hat eine tolle Saison gespielt und auch in den Playoffs alles gegeben.

Auch für Spiel fünf blieb die Anzahl mitreisender Spieler im Mannschaftsbus gleich, nur in der Halle änderte sich das: Neu nahm auch Cedric Egger bei den Verletzten auf der Tribüne Platz. Von dort musste er mit ansehen, wie Juri die Roten früh in Führung schoss. Die Luchse zeigten Moral und glichen nach zehn Minuten durch Bodemann aus. Und es kam noch besser, Leo Waidacher legte sogar mit dem 2:1-Führungstor nach. Kurz vor der Pause glichen die Tessiner wieder aus, es brauchte dafür eine Rheintaler Strafe – und damit ein Powerplay.

Das 2:2 entsprach dem gezeigten schnellen und attraktiven Eishockey. Die Luchse gaben in Drittel zwei nicht auf und stürmten weiter, profitierten von einer Überzahl aber nicht. Ein Blitztor nach einem Bully brachte die erneute Führung der Hausherren. Und diese gaben sie nun nicht mehr ab. Das vierte Tor in der 37. Minute bedeutete so etwas wie die Vorentscheidung und machte die Aufgabe der Gäste fast unlösbar.

Kuriose Strafe nach dem zweiten Wiederbeginn

Kurz nach Beginn des dritten Drittels griff der Rheintaler Ma­thias Adam nach überstandener Strafe ins Geschehen ein. Er tat dies prompt, weil die Scheibe direkt vor seinen Füssen lag. Der Unparteiische sah aber, dass Adam noch nicht mit beiden Schlittschuhen auf dem Eis aufgesetzt hatte. Das ist regelwidrig und zog eine weitere Strafe nach sich. Das folgende Powerplay war dann zu viel, Bianchi stellte auf drei Tore Vorsprung für Bellinzona. Damit war die Sache gegessen und die Kräfte schwanden.

156 Fans waren trotz der Fasnacht in Bellinzona mit von der Partie und kamen nun noch in den Genuss weiterer Tore. Erst versenkte Incir einen kleinlich gepfiffenen Penalty zum 7:2. Dann liess der «alte Mann» Lakh­matov seine Klasse mit dem 8:2 nochmals aufblitzen. Moosmann kopierte ihn aber perfekt, so gehörte ihm und damit dem SCR das letzte Tor des Spiels, das 8:3 ausging.

Die Luchse verliessen das Eis erhobenen Hauptes. Sie haben alles gegen und viel erreicht – weit mehr, als viele sich am Anfang der Saison erträumt hatten, nachdem der SCR letzte Saison noch die Abstiegsrunde bestreiten musste. Bitter ist das Ausscheiden dennoch; der SCR hat in dieser Serie zweimal in Bellinzona gewonnen. Damit rechnete niemand – und vielleicht haben die Siege zu hohe Erwartungen geweckt. Hätte es drei knappe Niederlagen wie in Spiel eins gegeben, wäre wohl niemand enttäuscht gewesen. Die Rheintaler freuen sich aber doch über die Saison und die soeben zu Ende gegangene Playoffserie und bedanken sich bei allen für die Unterstützung.

Für die sportliche Leitung gilt es nun, eine noch schlagkräftigere Mannschaft zusammenzustellen. Der grösste Teil der Spieler bleibt dem SCR erhalten, weitere Vertragsverlängerungen und Transfers werden in den nächsten Tagen folgen.