Eishockey 06.03.2025

Der SC Rheintal kämpft, verliert im Final letztlich aber doch deutlich

Am Donnerstagabend bestritt der SC Rheintal ein historisches Spiel: Erstmals stand er in der 1. Liga in einem Playofffinal. Die Rheintaler kämpften wacker, mussten sich den deutlich stärkeren Wilern aber doch mit 2:5 geschlagen geben.

Von rez
aktualisiert am 06.03.2025

Ins erste Drittel startete der SC Rheintal mit zu viel Respekt, was zu einem frühen Rückstand führte. Nach 106 Sekunden stellte Lars Kellenberger auf 1:0 für die Wiler, was zu dem Zeitpunkt nicht gestohlen war. Wil begann deutlich besser als die Gäste, die sich bemühten, vorerst aber kaum zu Offensivaktionen kamen. Ramon Metzler im Tor verhinderte vorerst einen noch höheren Rückstand, doch dann kippte das Spiel gewissermassen.

Als Wils Robin Oettli nach 13 Minuten auf die Strafbank musste, zog der SCR ein starkes Powerplay auf. Ein Tor gab es nicht, doch auch nach dem Überzahlspiel blieben die Rheintaler am Drücker. Qualifikationssieger Wil war spielerisch besser, doch der starke Einsatz der Rheintaler führte zur einen oder anderen vielversprechenden Offensivaktion, die der SCR aber nicht nutzen konnte. Nach einem Drittel stand es aus Rheintaler Sicht 0:1 – es war noch alles möglich.

Die Freude über den Ausgleich hält nur kurz

Das zweite Drittel startete mit optischen Vorteilen für die Äbtestädter, die sich auch die eine oder andere Möglichkeit erspielten. Doch die Rheintaler versteckten sich nicht, begingen nicht erneut den Fehler, zu viel Respekt vor dem scheinbar übermächtigen Gegner zu zeigen und hielten gut mit. So entwickelte sich ein munteres Hin und Her, nur Tore fielen keine.

Das bietet Raum für einen kleinen Nebenschauplatz: Der EC Wil ehrte im Rahmen des Finals einen Zuschauer, der seit 55 Jahren im Bergholz Spiele besucht. Der Herr ist jetzt 86-jährig – und war am Spiel natürlich dabei. Solche Fans braucht der Sport. Nach 30 Minuten folgte das erste Powerplay der Wiler. Sie erarbeiteten sich Chancen, doch der SCR überstand die heikle Situation schadlos. Und in der 33. Minute brandete aus heiterem Himmel lauter Jubel durch die Halle: Cedric Egger hämmerte die Scheibe auf Assist von Sandro Stoop zum 1:1 in die Maschen.

Doch die Freude über den Ausgleich hielt keine Minute. Wil schaltete einen Gang höher und ging durch Matteo Schärer nach einer schönen Kombination wieder in Führung. Es folgten zwei kleine Strafen für die Rheintaler, beide nach Stockschlag. Der SCR hing in den Seilen, schien angezählt, doch das Boxplay überzeugte. Und so stand es nach zwei Dritteln 2:1 für Wil – es war weiterhin alles möglich.

Der EC Wil zieht entscheidend davon

Das dritte Drittel begann aus Rheintaler Sicht schwach: Markus Waidacher wurde mit zehn Minuten bestraft. Das Spiel verlief nicht ausgeglichen, die Hausherren hatten mehr davon, konnten die Überlegenheit in den ersten fünf Minuten aber nicht in Tore ummünzen. 36 Sekunden danach klappte es und es stand 1:3 aus Rheintaler Sicht. Und als die Wiler in der 49. Minute auf 4:1 erhöhten, schien die Messe gelesen und der SC Rheintal nahm sein Time-out.

Doch der SCR gab nicht auf, verkürzte neun Minuten und fünf Sekunden vor Spielschluss nochmal, Yanick Bodemann traf auf Assist von Mica Moosmann. Die Rheintaler drückten weiter, kamen zu einer guten Chance und dann auch zu einem Powerplay. Doch es half alles nichts mehr, Wil legte sogar noch ein Tor drauf und gewann letztlich verdient mit 5:2.

1. Liga Ost, Playofffinal, Spiel 1
Wil – Rheintal 5:2 (1:0, 1:1, 3:1)
Bergholz – 698 Zuschauer – SR: Häusler; Nyffenegger, Torti.
Tore: 2. Kellenberger (Isenschmid) 1:0, 33. Egger (Stoop) 1:1, 34. Schärer (Kellenberger, Giannone) 2:1, 46. Schneider (Kellenberger) 3:1, 49. Kellenberger (Giannone) 4:1, 51. Bodemann (Moosmann) 4:2, 59. Hungerbühler (Sloka) 5:2.
Strafen: Wil 2x2, Rheintal 4x2 + 1x10 Minuten.
Wil: Bachofner (Etter); Hungerbühler, Schnetzer, Schärer, Kellenberger, Giannone; Schneider, Isenschmid, Moser, Sluka, Meier; Rozajac, Daneel, Marbach, Oettli; Hager, Rohner.
Rheintal: Metzler (Friedl); Hagen, Binder, Moosmann, Bodemann, M. Waidacher; Wiederkehr, Egger, Stutz, L. Waidacher, Wiedner; Pilgram, Berweger, Zerlauth, Bartholet, Stoop; Bernard.
Nächstes Spiel: Rheintal – Wil, Samstag, 19.30 Uhr, KEB Aegeten.


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