Hitchcock hätte das Drehbuch für diesen Hockeykrimi nicht dramatischer schreiben können. Nach der hart umkämpften SCR-Führung brachte eine der zu vielen Strafen den erneuten Ausgleich. Luzern hatte sein Team gegenüber dem Startspiel völlig umgekrempelt und nicht weniger als 14 Mutationen vorgenommen. Sie hatten offensiv sehr viel dazu gewonnen und sich mit einem sehr starken Torhüter den einen Punkt erkämpft - und das nicht unverdient.
Horrorstart für die Gastgeber
Die Unparteiischen zogen schnell die Handbremse an und stellten gleich drei Luchse nacheinander in die Kühlbox. Daraus resultierten zwei Powerplay-Tore, die Einheimischen wurden kalt erwischt. Dies veranlasste Sascha Moser bereits nach fünf Minuten zum Time-Out. Danach übernahm der SCR mehrheitlich das Spieldiktat. Zwei Minuten vor der ersten Pause fiel der längst fällige Anschlusstreffer durch Pascal Obrist. Kaum war nach dem Tee wieder angespielt, kam der erneute Tiefschlag: Eine Unkonzentriertheit brachte den einzigen Luzerner Treffer aus dem Spiel heraus. Nun dominierten die Luchse. Innerhalb von zehn Minuten kehrten sie das Spiel und gingen durch Tore von Pascal Obrist, Markus Waidacher und Sandro Bartholet zum 4:3 erstmals in Führung. In der 35. Minute gab es die erste Strafe gegen Luzern, doch weil auch ein Blauer raus musste, gab es kein eigentliches Powerplay. Dann flogen die Fäuste: Mathias Hagen und Michael Fischer kassierten je fünf Minuten. Hagen musste gar vorzeitig unter die Dusche. Noch ein Rückschlag für die Rheintaler, die immer noch ohne sechs Stammspieler antreten mussten.
Keine Entscheidung im Schlussdrittel
Luzern war nun gefordert und musste öffnen. Die Hausherren machten Druck und wollten den Sieg erkämpfen. Dank zwei Strafen gegen Luzern konnten die Luchse in Überzahl spielen, doch ihr Powerplay brachte nichts Zählbares. Die Scheibe kreiste zwar schön in den eigenen Reihen, doch niemand wollte die Verantwortung für den Torschuss übernehmen. Besser machten es die Luzerner, die mit ihrem dritten Powerplay-Treffer die Verlängerung erzwangen. Den Schlusspunkt setzte Leo Waidacher, der kurz vor Ablauf der Verlängerung das 5:4 erzielte.
Dank diesen zwei Punkten stehen die Luchse auf dem vierten Platz. Weiter geht es schon am Dienstag gegen den Zweitletzten, den EHC Wallisellen. Spielbeginn in der KEB Aegeten ist um 20 Uhr.
SC Rheintal – HC Luzern 5:4 (1:2, 3:1, 0:1, 1:0)
Widnau KEB Aegeten, 543 Zuschauer - SR: Graber, Sinnathurai, Müller
Tore: 2. Bachmann (Bieri, Cavelti) 0:1, 5. Lang (Odermatt T.) 0:2, 18. Obrist (Moosmann, Bodemann) 1:2, 21. Cavelti (Bieri, Odermatt N.) 1:3, 24. Obrist (Moosmann, Hagen) 2:3, 28. M. Waidacher (Kuster, Wiederkehr) 3:3, 32. Bartholet (Wiedner, Berweger) 4:3, 53. Cavelti (Bachmann, Odermatt N.) 4:4, 65. OT L. Waidacher 5:4.
Strafen: SC Rheintal 7 x 2, 1 x 5 Min. plus 1 x 20 in Matchstrafe - HC Luzern 3 x 2 Min. plus 1 x 5 Min.
Rheintal: Metzler (Sauter); Hagen, Binder, Bodemann, Moosmann, Obrist; Pilgram, Berweger, Bartholet, Monnat, Wiedner; Thurnherr, Wiederkehr, Kuster, L. Waidacher, M. Waidacher; Zerlauth.