Fussball 27.04.2025

Der FC Widnau unterliegt als Leader dem besten Rückrundenteam 0:3

Der FC Widnau verliert gegen die starken Schaffhauser Reserven 0:3. In der ersten Hälfte hielten die Blau-Weissen mit, nach einem Doppelschlag in der Mitte der zweiten Halbzeit war der Match entschieden.

Von Hansueli Steiger
aktualisiert am 27.04.2025

«Wir haben es noch in den eigenen Füssen», sagte Widnaus Trainer Andreas Lüchinger nach dem Spiel zum Team. «Es ist kein Weltuntergang, sie haben noch immer einen Vorsprung in der Tabelle», analysierte ein FCW-Fan. Durch die Siege von Balzers, Dardania und Gossau sowie dem Punktgewinn von Seefeld gegen Red Star ist die Spitze nun wieder näher zusammengerückt.

Widnau mit Chancen auf das Führungstor

Es lief die Nachspielzeit der ersten Hälfte. Ivan Ivic lag verletzt am Boden, Widnau reklamierte und war für einen Moment nicht mehr voll konzentriert. Topskorer Brendon Abazi kam an den Ball und bezwang Widnau-Goalie Ilija Kovacic mit einem unhaltbaren Schuss in die linke obere Ecke. Das 0:1 war ein schlechter Lohn für eine in der ersten Halbzeit ansprechende Leistung der Widnauer.

Bei den Gästen musste der ehemalige malaysische Nationalspieler Liridon Krasniqi verletzt passen. Mit Torhüter Michail Agrimakis verletzte sich auch der zweite «Ü30» vor dem Spiel. Doch Schaffhausen zeigte, weshalb es das beste Rückrundenteam ist. Technisch und läuferisch waren die Gäste sehr stark. In den ersten 20 Minuten hatten die Gelb-Schwarzen gute Chancen. Luca Rossetto lief nach fünf Minuten auf Kovacic zu und wurde im letzten Moment von Ivan Ivic gestoppt.

«Abhaken…»
«Wir sind gut gestartet», sagte Widnaus Ceyhun Tüccar. «In der ersten Halbzeit hatten wir mehr Chancen, konnten aber leider keine davon nutzen.» Das Gegentor kurz vor der Halbzeit traf Widnau hart: «Das war natürlich schon ein ganz herber Dämpfer», sagte Tüccar. «Nach dem Foul an Ivan Ivic haben wir kurz beim Schiedsrichter reklamiert, doch das Spiel lief weiter und sie machten das Tor. In der zweiten Halbzeit konnten wir dann nicht mehr die Leistung der ersten 45 Minuten abrufen.»
Der Doppelschlag Mitte zweiter Hälfte entschied das Spiel endgültig. «Abhaken», sagte der Widnauer Offensivspieler, «ändern können wir die Niederlage ohnehin nicht mehr. Wir haben englische Wochen und müssen uns auf die nächsten Aufgaben konzentrieren.»
Schaffhausens Assistenztrainer Sandro Lombardi war voll des Lobes für seine Jungs: «Sie haben sehr gut gespielt. Dass wir beim Leader gespielt haben, hat uns zusätzlich motiviert.» Sein Team habe als Kollektiv die drei Punkte geholt. «Damit die Stürmer Brendon Abazi und Nenad Pejic zu Torchancen kommen, braucht es die Unterstützung der ganzen Mannschaft.» Seit Januar profitiert das Team von professionellen Strukturen und trainiert, wenn möglich, zweimal pro Tag.

Widnau kam nach 17 Minuten zur ersten Chance: Verteidiger Luka Bradaric kratzte den Abschluss von Ceyhun Tüccar gerade noch vor der Linie weg. Die Schaffhauser kombinierten sich immer wieder gut durch und kamen zu Möglichkeiten. Vladimir Pecherskyys Schuss ging nach 22 Minuten knapp vorbei. Wenig vor der Pause setzte sich Noah Thönig gegen seinen Bewacher durch und flankte auf Orhan Ademi. Dessen Schuss hielt Torhüter Federico Cecchinato.

Doppelpacker Nenad Pejic entschied das Spiel

In Minute 51 spielte Alessio de Simeis einen genauen Pass auf Thönig, dessen Schuss Cecchinato hielt. Eine sehr gute Chance hatte Ademi wenig später, gegen den Schaffhauser Goalie kam er einen Sekundenbruchteil zu spät. Danach erhöhten die Gäste. Der 17-jährige, 194 cm grosse Nenad Pejic traf. Nur sechs Minuten später war es erneut Pejic, der per Kopf die endgültige Entscheidung erzielte. In der 89. Minute zeigte der Stürmer nochmals seine Klasse, als er sich sehenswert durch die Verteidigung spielte und den Ball an die Latte setzte.

«Gegen dieses Schaffhausen hätte heute wohl jedes Inter­regio-Team verloren. Das war Erstliga-Niveau», sagte ein Widnauer Anhänger kurz vor dem Schluss des Spiels zu seinem Kollegen. Dieser nickte. Gesagt war alles.

2. Liga inter, Gruppe 4
Widnau – Schaffhausen II 0:3 (0:1)

Aegeten, 450 Zuschauer – SR: Rothenfluh; SRA: Kutay, Andjelkovic.
Tore: 45. Abazi, 63. Pejic, 69. Pejic.
Widnau: Kovacic; Giorlando (82. Navarro), Ivan Ivic, Liechti, Walt (34. Murati); De Simeis (69. D’ Amico), Cabezas (56. Ivanusa), Lässer (82. M. Metzler), Tüccar; Ademi; Thönig.
Schaffhausen II: Cecchinato; F. Ivanaj, Notareschi, Bradaric; Solzi, Rosseto (87. Stival), Pecherskyy, Kozlowski (75. Bakwetila), El Raouf Djezari (61. Rüeger); Pejic, Abazi (80. Novoselskiy).
Gelbe Karten: 18. Walt, 22. Tüccar, 61. Lässer, 77. Bakwetila, 87. M. Metzler.

Alle Ergebnisse: Uster – Dübendorf 2:3, Arbon – Bülach 1:2, Seefeld – Red Star 1:1, Wil II – Balzers 0:2, Dardania SG – Frauenfeld 3:1, Bazenheid – Chur 3:8, Widnau – Schaffhausen II 0:3, Altstätten – Gossau 1:4.
Rangliste (alle 22 Spiele): 1. Widnau 45, 2. Seefeld 42, 3. Balzers 41, 4. Dardania 39, 5. Gossau 37, 6. Schaffhausen II 32, 7. Chur 31, 8. Dübendorf 30, 9. Bülach 28, 10. Wil II 28, 11. Frauenfeld 26, 12. Arbon 26, 13. Red Star 24, 14. Altstätten 24, 15. Uster 24, 16. Bazenheid 15.

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