Es war ein windiger Nachmittag am Ostermontag auf dem Melser Fussballplatz Tiergarten. Dies dokumentieren zwei Szenen: In der 89. Minute nahm Au-Berneck-Goalie Marc-André Bursac einen Ball mit der Brust an, um Zeit zu gewinnen. Zuvor musste er jedoch noch fünf Schritte retour machen: Der Ball wurde länger und länger, doch der Keeper liess sich nicht überraschen.
Ganz im Gegensatz zum Melser Goalie Claudio Dosch in der 80. Minute: Er rief, er habe einen weiten Ball der Au-Bernecker, das war jedoch nicht so. Einerseits verschätzte er sich, andererseits spülte der Wind den Ball auch zurück. Au-Bernecks Amir Dervisevic behielt die Ruhe, bediente per Kopf Captain Mario Zivic, der aus rund 20 Metern zum 1:0 einschob. Es war das entscheidende Tor des Spiels.
Nervöses Spiel, doch die Gäste geben nicht auf
Dass Au-Berneck die Geduld nicht verlor, war entscheidend. Die Mittelrheintaler kämpften immer weiter, auch wenn das Spiel über weite Strecken nicht sehr erbaulich war. Für beide Mannschaften ist es nicht die Phase der Saison, in der es um das schöne Spiel geht, sondern einfach nur darum, Punkte zu holen. Denn schon vor dem Spiel war klar: Wer heute verliert, behält oder bekommt die rote Laterne.
Au-Berneck, beflügelt vom Sieg letzte Woche gegen Buchs, übernahm sofort die Initiative. Erst scheiterte Amir Dervisevic, dann versuchte es Bledi Shala frech per Eckball, Dosch war jedoch auf dem Posten. In der 22. Minute hatte Mels-Captain Luca Bleisch dann die beste Chance der Gastgeber, er kam jedoch den berühmten Schritt zu spät. Danach verlor Au-Berneck den Faden etwas, Mels hatte einige gefährliche Szenen, sie blieben jedoch nur im Ansatz gefährlich. Besser machte es Au-Berneck vor der Pause in einer unerwarteten Druckphase, in der Selim Benmbarek per Weitschuss und per Kopf aber ebenso erfolglos blieb wie Tahir Redzepi mit einem Kopfball.
Au-Berneck lässt sich mit dem Tor viel Zeit
Nach der Pause waren sich alle einig: «Muss Tor sein», hiess es unter den vielen Fans in Mels. Redzepi vergab eine erstklassige Möglichkeit, weshalb die Polverino-Elf weiter auf das erlösende Tor wartete. Mels kämpfte ebenfalls um dieses, brachte auch das eine oder andere Mal Gefahr vor Bursacs Tor, blieb jedoch erfolglos. Und auch nach dem Gegentor kam von den Sarganserländern nicht viel – bis Jan Gubser und Nicolin Gantenbein in der neunten (und letzten) Minute der Nachspielzeit scheiterten.
Damit blieb es beim 1:0 für den FC Au-Berneck, der damit die letzte Position in der Tabelle dem FC Mels weiter reichte. Weiter geht’s für die Mittelrheintaler am Dienstag, 29. April, mit einem Heimspiel gegen Teufen. Gewinnen sie, könnten sie sogar den Sprung über den Strich schaffen. Die Mannschaft macht weiterhin den Eindruck, lebendig zu sein und diesen Kampf angenommen zu haben.
2. Liga, Gruppe 1
Mels – Au-Berneck 0:1 (0:0)
Tor: 80. Zivic.
Mels: Dosch; Mullis (53. Ackermann), Caviezel, Lymann, Kalberer; Aliji (90. Gantenbein); Züst, Kohler (59. Gubser), Bleisch, Prisset; Schlegel (76. Bisatz).
Au-Berneck: Bursac; Alsufi, Eugster, F. Dierauer, T. Dierauer (96. Radisic); Mayer (98. Hanimann), Benmbarek (69. Eppler), Zivic (96. Navarro), Shala (98. N. Varano), Redzepi; Dervisevic.
Gelbe Karten: 40. Mullis, 63. Gubser, 82. Lymann.
Rote Karte: 85. Metzler (Au-Berneck-Co-Trainer).
Der FC Au-Berneck gibt dank 1:0 in Mels die rote Laterne weiter