Der UHC Sarganserland führte die Serie mit 2:1 an und hatte die Chance, die Serie für sich zu entscheiden. Bei einem Rheintaler Sieg wäre es am Sonntag zum Entscheidungsspiel gekommen. Und die Sarganserländer zeigten sofort, dass sie den Sack zumachen wollten. Sie hatten lange Ballbesitzphasen und beherrschten das Spiel. Noch ehe die Rheintaler erstmals auf das Tor schossen, ging Sarganserland in der elften Minute dank eines präzisen Schusses ins hohe Eck in Führung.
Wenig später erlaubte sich Sargans eine unnötige Strafe wegen eines Ellbogenchecks. Das Rheintaler Überzahlspiel benötigte viel Zeit, um sich zu formieren, trotzdem glichen die Rheintaler im Powerplay aus. Mario Ozimy traf auf Zuspiel von Lasse Paus zum 1:1. Kurz vor Ende des ersten Drittels ging Sarganserland aber erneut in Führung, als ein ausländischer Verstärkungsspieler sehenswert mittels Zoro-Tricks traf. So lautete das Resultat nach den ersten 20 Minuten 2:1 für die Gäste. Dies war so nicht unverdient, so hatte der UHC Sarganserland mehr als doppelt so viele Abschlüsse auf das Tor wie die Gators.
Zur zweiten Pause führen die Gators sogar
So ging es auch weiter, zumal es eine Strafe gegen die Gators gab. Diese nutzten die Gäste mit dem 3:1. Die Gators-Reaktion liess nicht lange auf sich warten. Keine Minute später verkürzte Lasse Paus im Alleingang. Die folgenden Minuten waren ausgeglichen, mit Chancen auf beiden Seiten. Kurz vor Spielhälfte hatten die Gäste noch einen Penalty, den Torhüter Marco Hutter aber parierte.
In der 33. Minute gelang Ozimy mit einem Distanzschuss das 3:3, den Pass steuerte Rjano Ryser bei. Ab dem Zeitpunkt zeigten sich die Sarganser verunsichert, die Gators dominierten in diesem Spiel erstmals – und sie belohnten sich dafür mit einem weiteren Tor. Cedric Siegrist brachte die Rheintaler auf Zuspiel von Malik Müller erstmals in Führung und zur zweiten Pause stand es 4:3.
Zu Beginn des Schlussdrittels zeigte Sarganserland, sich nicht geschlagen geben zu wollen und übernahm das Spieldiktat wieder. Die Folge war der Ausgleich in der 48. Minute. Wenig überraschend traf erneut ein tschechischer Verstärkungsspieler. Dieser erlaubte sich aber danach eine Strafe und nach nur sechs Sekunden in Überzahl traf Ramon Hunziker auf Ozimy-Assist zum 5:4. In der gleichen Minute glichen die Sarganserländer zum 5:5 aus. In der Schlussphase gab es keine Tore mehr, es ging in die Verlängerung.
Das Penaltyschiessen muss die Partie entscheiden
In dieser zeigte der UHC Sarganserland die ganze Klasse; er hielt den Ball lange in den eigenen Reihen und erarbeitete sich mehrere Torchancen. Es dauerte bis in die achte Minute, bis die Gators ihre erste längere Ballbesitzphase hatten. Trotzdem fiel in der Overtime kein entscheidendes Tor, weshalb es wie im dritten Spiel ins Penaltyschiessen ging. In diesem brillierten vorerst die Torhüter Hutter und Mattle: Sie parierten die jeweils ersten vier Versuche.
Mit Malik Müller traf der fünfte Gators-Schütze. Sargans glich aber aus, es gab eine Extrarunde. Der sechste Rheintaler traf, doch Sargans zog nach. Im siebten Anlauf trafen beide, beim achten verfehlte der Gators-Schütze das Tor. Im Gegenzug traf Sarganserland und entschied so das Spiel für sich.
So gewann Sarganserland 6:5 nach Penaltyschiessen und die Finalserie 3:1. Trotz der Niederlage und dem damit verbundenen Saisonende dürfen die Gators stolz sein. Sie kämpften vor einem Jahr noch gegen den Abstieg und standen nun nicht nur im Final, sie ärgerten den favorisierten Gegner auch bis aufs Äusserste. Dieser machte den Unterschied mit der individuellen Klasse, die er auch den ausländischen Verstärkungen verdankt. Auf der anderen Seite setzen die Rheintaler fast nur auf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs. Auch deshalb darf man stolz sein, so lange mitgehalten zu haben. Nach der Partie wurde die Saison mit den Fans gefeiert. Diese sind ligaweit nicht nur quantitativ die besten – von einer Stimmung wie in Widnau können auch die meisten NLA-Teams nur träumen.
1. Liga, Playofffinal, Spiel 4
Gators – Sarganserl. 5:6 n.P. (1:2, 3:1, 1:2)
Stand in der Serie (Best-of-5): 1:3.
Aegeten – 800 Zuschauer – SR: S. Biland, F. Biland.
Tore: 11. Good (Dietrich) 0:1, 16. Ozimy (Paus) 1:1, 20. Hlozanka (Meiler) 1:2, 25. Jalovy (Rajeckis) 1:3, 26. Paus 2:3, 33. Ozimy (Ryser) 3:3, 36. Siegrist (Müller) 4:3, 48. Hlozanka (Lanfranchi) 4:4, 51. R. Hunziker (Ozimy) 5:4, 51. Desax (Hlozanka) 5:5.
Strafen: Gators 1 x 2, Sarganserland 2 x 2 Minuten.
Gators: Hutter (Inhelder); Stieger, Frei, Bischof, Ryer, R. Hunziker, Siegrist, Baumgartner, Aerni, Waibel, Blaser, M. Hunziker, Wyss, Müller, Paus, Inhelder, Langenegger, Langer, Marti, Lüchinger, Bednar, Ozimy.
Das Playoff-Märchen der Rheintal Gators endet im vierten Finalspiel