Das zweite Spiel der Viertelfinals begeisterte mit hohem Tempo und vielen Torchancen, und das Abschlussglück war diesmal auf Rheintaler Seite.
Die drei eingesetzten Torhüter glänzten mit vielen spektakulären Paraden und hielten die Spannung hoch. Nach einer harten Attacke musste Vincent Sauter im Rheintaler Kasten angeschlagen seinen Posten an Ramon Metzler übergeben. Mit zwei sauber herausgespielten Toren und einer soliden Defensivleistung konnten die Luchse der personellen Übermacht der Bären Paroli bieten.
Rheintaler gehen durch Ablenker in Führung
Es war von Beginn an ein offener Schlagabtausch, beide Teams schenkten sich nichts und gaben Vollgas, doch Tore blieben vorerst aus. Gegen Ende des ersten Drittels kamen Emotionen hoch und die ersten Streicheleinheiten wurden ausgetauscht. Die Herisauer nutzten ihre grössere Wasserverdrängung und zeigten aber mehr Masse als Klasse.
Jetzt braucht’s noch zwei Siege für ein Weiterkommen
Bereits am Samstag, 15. Februar, um 17.30 Uhr geht die Playoff-Serie in Widnau in die dritte Runde. Nach je einem Auswärtssieg steht es 1:1, aus der Best-of-5- wurde eine Best-of-3-Serie: Wer noch zwei Spiele gewinnt, steht im Halbfinal.
Der Zwei-Tages-Rhythmus ist ein hartes Pensum für Amateursportler, gerade beim SC Rheintal sind die wegen vieler Verletzten verbliebenen 15 Akteure aufs Äusserste gefordert. Mit Noah Zerlauth spielte auch am Donnerstag ein 17-jähriger Junior mit, und er machte seine Sache sehr gut – sein erstes Tor ist sicher nur noch eine Frage der Zeit. Und wenn andere Akteure ihre Topchance nur zur Hälfte verwerten könnten, wäre ein Weiterkommen in der Serie gut möglich. Dafür braucht es aber auch die Motivation von der Tribüne und die lautstarke Unterstützung der Fans. Ein volles Haus am Samstag bietet die perfekte Kulisse für ein Spektakel der besonderen Art. Denn Eishockey ist nicht nur ein Spiel mit rasanten und hoch spannenden Aktionen – es sind auch die Emotionen und die Leidenschaft, die den Reiz ausmachen. Das vierte Spiel findet am Dienstag, 18. Februar, 20 Uhr, wieder im Sportzentrum in Herisau statt. Ein allfälliges fünftes Spiel fände am Donnerstag in Widnau statt.
Mit gut gefüllter Strafbank ging es ins Mitteldrittel. Doch es blieb bei guten Möglichkeiten auf beiden Seiten, auch weil das Powerplay beider Teams zu wünschen übrig liess. In der 27. Minute hatte Marco Berweger seinen Stock genau am richtigen Ort, um den harten Schuss von Gregor Pilgram unhaltbar zur 1:0-Führung abzulenken. Die Appenzeller reagierten gereizt, und machten weiter erfolglos Druck.
Noch standen harte 20 Minuten an und der Sturmlauf der Hausherren dauerte unvermindert an. In der 44. Minute packte Leo Waidacher seinen Hammer aus und setzte mit einem Weitschuss die Gummischeibe zum 2:0 in Netz.
Ramon Metzler war nicht zu bezwingen
Das Tor wirkte beruhigend, aber es brauchte nochmals alle Kräfte, um den Vorsprung zu halten. Die Gastgeber verpassten es, aus der mehrmaligen Überzahl Profit zu schlagen. Auch in den letzten zwei Minuten mit sechs gegen vier Feldspieler, ohne Torhüter und einem Luchs in der Kühlbox, konnte das Rheinta- ler Bollwerk um Goalie Ramon Metzler nicht überwunden werden. Damit feierten die Luchse und ihre vielen mitgereisten Fans diesen wunderbaren Sieg, den ersten in den Playoffs seit dem Wiederaufstieg in die 1. Liga. Er war das Ergebnis einer enormen Fleissleistung aller Spieler.
1. Liga Ost, Playoff-Viertelfinals
Herisau – Rheintal 0:2 (0:0, 0:1, 0:1)
Stand in der Serie: 1:1
Sportzentrum – 493 Zuschauer – SR: Pece (Dom/Escher).
Tore: 27. Berweger (Pilgram, Bartholet) 0:1; 44. L. Waidacher (Wiedner, M. Waidacher).
Strafen: Herisau 4×2, Rheintal 6×2 Minuten.
Rheintal: Sauter (21. Metzler); Hagen, Binder; Wiederkehr, Egger; Pilgram, Berweger; Bodemann, Moosmann, M. Waidacher; L. Waidacher, Stutz, Wiedner; Bartholet, Zerlauth, Stoop.
Weitere Resultate: Argovia – Wil 3:1 (Stand 1:1), Prättigau – Bellinzona 5:4 n. V. (2:0), Pikes – Burgdorf 1:3 (0:2).