Dem Zweckverband Rheintaler Binnenkanal geht die Arbeit nie aus – schon gar nicht, solange dessen Hochwasserschutzprojekt, das etwa 50 Millionen Franken kostet, nicht umgesetzt ist. Der im Vorjahr neu gewählte Präsident Ralph Lehner (Gemeindepräsident von Diepoldsau) sagte darum an der Delegiertenversammlung im Restaurant Ochsen in Berneck: «Ich bin froh, dass alle Verwaltungsratsmitglieder eine weitere Amtsdauer anhängen.»
Abschluss besser als budgetiert
So wurden neben dem Präsidenten auch Rolf Huber (Gemeindepräsident von Oberriet), Irene Schocher (Rüthi), Bruno Seelos (Widnau) und Christian Sepin (Au) einstimmig wiedergewählt. Die Kontrollstelle setzt sich künftig aus den bisherigen Mitgliedern Adrian Huggenberger (Altstätten) und Daniel Mosch (Rebstein) sowie neu Irene Manser (Balgach) zusammen.
Ralph Lehner konnte an der Versammlung auf ein erfolgreiches erstes Amtsjahr zurückblicken – auch finanziell. Dem Aufwand von 1,219 Millionen Fr. stand ein Ertrag von 966’000 Franken gegenüber. Das führte zu einem Eigenkapitalabbau von rund 253’500 Franken – 20’000 Franken weniger als budgetiert. Das Eigenkapital beträgt somit noch 697’500 Franken.
Das Budget 2025 sieht bei einem etwas geringeren Aufwand von 1,155 Millionen Franken einen weiteren Abbau des Eigenkapitals von 190’000 Franken vor. Rechnung, Budget und die Finanzplanung 2026 bis 2030 wurden einstimmig genehmigt. Ralph Lehner ging im Jahresbericht auf die Themen ein, die den Zweckverband besonders beschäftigt haben. Zum Hochwasserschutzprojekt Rhesi sagte er, in der Bereinigung des Gewässerraums würden sich die Positionen von Zweckverband, Bund und Kanton langsam annähern.
Maschendraht und Biberschutzpaste
Auf Trab gehalten haben den Zweckverband Binnenkanal Rheintal die Biber, die überall starke Aktivitäten entwickeln. Das bedeutet viel Arbeit und verursacht Kosten, denn die Bäume entlang der Gewässer müssen mit Maschendraht geschützt werden. Einige Bäume wurden versuchsweise mit einer Biberschutzpaste bestrichen. Die Ergebnisse waren bisher gut, sodass diese Massnahme, die weniger Arbeit und Geld kostet und zudem einige Jahre wirken soll, weitergeführt wird. Insbesondere grosse Bäume sollen damit geschützt werden.
241 Schülerinnen und Schüler aus Montlingen, Oberriet und Rüthi sind zu elf Einsätzen zur Bekämpfung von Neophyten ausgerückt. Auch Leute des Bundesasylzentrums Altstätten halfen während sechs Tagen mit, um dem Berufkraut und den Goldruten den Garaus zu machen. 2025 wird konzentriert der Japanische Knöterich in St. Margrethen bekämpft.
Lehner erwähnte auch die Entleerung des Steinebachsämmlers in Sennwald. Das ausgebaggerte Erdmaterial war zu nass, um direkt in ein Bodenverbesserungsprojekt geliefert zu werden. Es wird daher zwischengelagert, bis die Feuchte den Vorgaben des Bodenverbesserungsprojekts entspricht. Dafür fallen Deponiegebühren an. Um künftig hohe Kosten für Zwischenlagerungen zu vermeiden, wird neben dem Steinebachsämmler auf dem Grundstück des Rheintaler Binnenkanalunternehmens eine Fläche ausgeschieden, die der Zwischenlagerung der Sedimente aus dem Sämmler dient.
Binnenkanal-Verband mit Kontinuität und positivem Abschluss – Hochwasserschutz bleibt im Fokus