Die Stimmung im Verein war seit längerer Zeit angespannt. Es fehlten personelle Ressourcen, um einen geregelten Fussballbetrieb aufrecht zu erhalten, heisst es in einer Mitteilung des FC. Aber es zeigte sich ein erster Lichtblick. Inmitten der immer offensichtlicher werdenden Krise haben Silvia Steingruber und Patrick Schneider die Bevölkerung mit einem Schreiben an die Eltern der fussballspielenden Kinder und Jugendlichen aufgerüttelt.
Wende in Sicht
Am 28. Februar trafen sich gegen 40 Eltern, Trainer, Interessierte und Sympathisanten des FC St. Margrethen, um über einen Neustart zu diskutieren. Es ging darum, den Juniorenbereich zu retten und neu zu strukturieren. Angestrebt wird gemäss Mitteilung die fussballerische Förderung von Kindern und Jugendlichen, vorerst ohne Aktivmannschaft.
Der Zuspruch und die Solidarität der Anwesenden waren gross. An der Hauptversammlung konnte dieser anfängliche Schwung mitgenommen werden. Acht Personen stellten sich für ein Amt im Vorstand und die verschiedenen Ressorts zur Verfügung und wurden einstimmig gewählt.
Es sind dies: Bruno Malinek, Präsident; Idriz Muranovic, Kassier; Dashnim Bektashi, Christian Lütolf, Ronny Papenbrock, Enrique Rubio sowie die Initianten des Aufrufs Silvia Steingruber und Patrick Schneider. Sie haben alle eins gemeinsam, sie sind im Dorf vernetzt, sind fussballbegeistert und haben Kinder, die im FC spielen. Diese Konstellation sollte Garant genug sein den FC St. Margrethen Richtung 100-jähriges Jubiläum zu tragen.
Dank an Fredi Britt
In seiner Antrittsrede hob Bruno Malinek den grossen Verdienst des scheidenden Präsidenten Fredi Britt hervor. Er habe in den letzten 20 Jahren sehr viel für den Verein geleistet und werde auch weiterhin den Turnierbetrieb unterstützen. Offiziell verabschiedet wird Fredi Britt an der nächsten Hauptversammlung nach den Sommerferien. Ein weiter Dank ging an Thomas Brüggler. Er stellt sich seit 20 Jahren dem FC als Schiedsrichter zur Verfügung.
Parallel zu den organisatorischen Bemühungen wurde und wird versucht, die über die letzten zehn Jahre in Schieflage geratenen Finanzen ins Lot zu bringen. Der Verzicht auf die Aktivmannschaften erleichtere diesen Schritt. Ein erheblicher Teil der Schulden bei den Fussballverbänden resultieren aus Bussgeldern der beiden Aktivmannschaften.
Das Budget 2025/2026 sei wesentlich schlanker und mit einer geschickten Turnierplanung, der Unterstützung der Werbepartner und Sponsoren und dem nötigen Wetterglück sollte es gelingen, den überwiegenden Teil der Restschuld in der Saison 2025/2026 abzuzahlen.
Ob der Neustart des Traditionsvereins mit 95-jähriger Geschichte gelingt, hängt jedoch nicht nur vom Vorstand ab, halten die Verantwortlichen des FC St. Margrethen fest. Es brauche die zusätzliche Unterstützung der Gemeinde, der Fussballverbände und insbesondere der lokalen Gemeinschaft ab. Ein erster wichtiger Schritt sei getan.