Der allgemeine Gemeindehaushalt schliesst in der Erfolgsrechnung mit einem Aufwandüberschuss von 2.8 Mio. Franken. Budgetiert war ein Minus von 2.6 Mio. Franken. Das gegenüber Budget schlechtere Rechnungsergebnis ist hauptsächlich auf Mindereinahmen im Bereich der Handänderungssteuer und der Grundstückgewinnsteuer, sowie höheren Kosten im Bereich der Pflegfinanzierung zurückzuführen, heisst es in einer Mitteilung der Gemeinde.
Der Aufwandüberschuss 2024 soll dem kumulierten Ergebnis der Vorjahre belastet werden. Dieses beläuft sich nach Verwendung des Ergebnis 2024 auf 15.5 Mio. Franken. Das gesamte Eigenkapital nach Verbuchung des Ausgabenüberschusses beträgt 37.9 Mio. Franken, wovon 6.5 Mio. Franken auf Spezialfinanzierungen entfallen.
Grundsteuer soll angehoben werden
In den kommenden Jahren stehen Investitionsvorhaben an, welche aufgrund der bereits heute vorhandenen Nettoschuld zu einem hohen Fremdkapitalbedarf führen werden. Um der daraus resultierenden Zinsbelastung des Steuerhaushalts teilweise vorzubeugen sowie zur Dämpfung des Eigenkapitalabbaus, beantragt der Gemeinderat an der kommenden Bürgerversammlung die Grundsteuer von 0.4‰ auf 0.8‰ anzuheben.
Eine Steuererhöhung basierend auf dem heutigen Steuersatz von 89% steht gemäss Gemeinderat nicht zur Diskussion.
Der hohe Aufwandüberschuss 2024 kann im Wesentlichen auf die folgenden Kostensteigerungen in den vergangenen Jahren zurückgeführt werden.
Steigende Schülerzahlen und mehr Kosten in der Pflege
Von 2020 bis 2024 hat sich die Schülerzahl von 671 auf 715 erhöht (+ 6.5 %). Steigende Schülerzahlen bedeuten mehr Klassen, mehr Schulraum, mehr Lehrpersonen und folglich auch höhere Ausgaben. Die Kosten im Bereich der Bildung haben sich von 2020 bis 2024 um 1.9 Mio. Franken auf 15 Mio. Franken erhöht (+ 15 %). Dies entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 385’000 Franken pro Jahr.
Die ungedeckten Pflegekosten im stationären und ambulanten Bereich weisen aufgrund der demografischen Entwicklung ebenfalls ein kontinuierliches Wachstum auf. Sie erhöhten sich im Zeitraum 2020 bis 2024 von 0.65 Mio. Franken auf 1.21 Mio. Franken (+ 86 %).
In der Verwaltung verzeichnete die Gemeinde im Zeitraum von 2020 bis 2024 ein Wachstum von 600'000 Franken. Davon entfällt eine Zunahme von 220'000 Franken für zusätzliches Personal, sowie 200'000 Franken für Informatik und E-Government St. Gallen digital.
Die Platzierungskosten in Kinder- und Jugendheimen (KESB-Verfügungen) haben in den Jahren zw. 2020 und 2024 um 246'000 Franken zugenommen.
Die Steuererträge reduzierten sich im besagen Zeitraum von 26.5 Mio. Franken auf 25.5 Mio. Franken (- 3.8 %). Die grossen Ausgabenpositionen sind in den vergangenen Jahren gewachsen, während dessen die Steuererträge stagnieren.
Budget 2025 und Finanzplanung bis 2028
Bei den Kosten der obligatorischen Schule rechnet das Budget 2025 mit einer weiteren Steigerung von 300'000 Franken gegenüber dem Abschluss 2024. Diese Entwicklung wird auch in den kommenden Jahren anhalten.
Auf der Grundlage einer Fallanalyse muss im Jahr 2025 bei den Kindesschutzmassnahmen mit einem weiteren Zuwachs gerechnet werden. Die finanzielle Sozialhilfe wurde auf gleicher Höhe wie im vergangenen Jahr budgetiert.
Die ungedeckten Pflegekosten im stationären und ambulanten Bereich weisen aufgrund der demografischen Entwicklung ebenfalls ein kontinuierliches Wachstum auf.
Die Abschreibungslasten werden auf Grund der Investitionen weiterhin zunehmen. 2028 wird ein Wert 2.5 Mio. Franken erwartet, gegenüber 2.0 Mio. Franken im Jahr 2024.
Das Budget 2025 rechnet unter Berücksichtigung der beantragten Erhöhung der Grundsteuer mit einem Defizit von 1 Mio. Fanken. In den Aufwand- und Ertragsprognosen nicht berücksichtigt sind Lastenverschiebungen im Rahmen der laufenden Sparprogramme bei Bund und Kanton.
Im Rahmen der Vor-, sowie der Bürgerversammlung werden Rechnungsabschluss 2024, Budget 2025 und weiteres erläutert.