Vor allem in ländlichen Gebieten wurde dem Schulbereich noch bis Mitte des 19. Jahrhunderts wenig Bedeutung beigemessen. Meistens erteilten Pfarrherren Unterricht, oft dienten gemietete Stuben in einfachen Wohnhäusern als Schulzimmer.Einer der ersten nicht geistlichen Lehrer in Oberegg war Johann Nepomuk Georg Schmid (1769 – 1841), der in Oberegg und auf St. Anton als Pädagoge wirkte. Gleichzeitig bekleidete er das Organisten- und Schreiberamt. Lehrer war damals alles andere als ein angesehener Beruf. «Ich muss sogar die Schulstube einheitzen und das Holz selbst kauffen», wird Schmid im Buch «Oberegger Geschichte» von David Hänggi-Aragai zitiert.80 Kinder lernten auf engstem RaumIn den ersten, vor rund 200 Jahren verfassten Visitationsberichten über die Oberegger Schule wird über Eltern geklagt, die ihre Kinder nur sporadisch in die Schule schickten.Bemängelt wurde auch das Schulzimmer. «Die Platzverhältnisse sind prekär: Bis zu 80 Kinder werden auf eine Fläche von knapp 25 Quadratmetern gepfercht. Viele finden nur ein Plätzchen entlang den Wänden und auf dem Boden», heisst es in einem Bericht. 1849 gab es deshalb einen Anbau ans kleine Schulhäuschen am Kirchplatz.Der Neubau wurde mit Spenden finanziertEs dauerte dann fast 30 weitere Jahre, bis unmittelbar neben der Kirche ein grosszügiges Schulhaus entstand. Mittlerweile war auch die Bevölkerung einsichtig genug, den Wert eines geordneten Schulbetriebs anzuerkennen. Damit lässt sich die Spendenfreudigkeit erklären, die 1878 den Neubau ermöglichte.Nun aber ist die Zeit des Gebäudes abgelaufen, in dem Generationen von Kindern auf das Leben vorbereitet worden sind.