Der SC Rheintal unterliegt Bellinzona im Duell um das Playoff-Heimrecht mit 2:6. Damit wird es wohl zu nicht mehr als Rang fünf reichen, obwohl noch rechnerische Chancen auf den vierten Platz da sind. Es war nicht das Spiel der Luchse, denn die «Schlangen» aus dem Tessin setzten immer wieder Duftmarken und gewannen deutlich. Das Spiel schien nach ihrem Doppelschlag im Mitteldrittel entschieden, doch die Hoffnungen auf Punkte schwanden erst in den letzten Minuten.
Den Unterschied machte am Samstagabend auch die Erfahrung. Die Tessiner Torschützen sind im Durchschnitt 37 Jahre alt – der SCR hingegen setzt auf die Jugend und hat aus diesem Alterssegment nur Yanick Bodemann im Team. Auch ihm gelang ein Tor, das 2:5. Die Niederlage konnte er damit aber nicht abwenden. Nun steht am nächsten Samstag noch das Auswärtsspiel bei Aufsteiger Wallisellen an, ehe die Playoffs folgen. Nach Wallisellen offeriert der SCR den Fans eine Gratis-Carfahrt. Anmeldungen für diese Fahrt nimmt René Müller (Telefon 079 293 74 04 oder rene.mueller.59@bluewin.ch) entgegen.
Das Spiel beginnt gleich mit einem Tiefschlag
Die Vorsätze der Luchse wurden schon nach zwei Minuten über den Haufen geworfen, als ein Tessiner nach hartem Bandencheck am Boden liegen blieb. Es gab eine harte Fünf-Minuten-Strafe gegen Florin Stutz, was zu einer langen Unterzahlsituation führte. Und nach über drei Minuten Abwehrarbeit musste sich Vincent Sauter nach einem gekonnten Ablenker zum 0:1 geschlagen geben.
Im Gegenzug dazu legte der Rheintaler Jüngling Leo Waidacher die Gummischeibe ins Tessiner Tor, er traf per Shorthander zum 1:1. Dann übten sich die Einheimischen im Powerplay, die Schusskadenz war aber mangelhaft – so bleibt das Überzahlspiel wohl im Trainingsplan von SCR-Headcoach Sascha Moser. Mit einem Konter nach Rheintaler Scheibenverlust gingen die Tessiner danach wieder in Führung. Den Vorsprung erhöhten die Gäste trotz ernsthaften Bemühungen der Hausherren bis Spielmitte auf 4:1. Den Rheintalern fehlte das Abschlussglück – und auch eine doppelte Überzahl brachte keine Torgarantie.
Das Anrennen gegen Ende erweist sich als erfolglos
Der SC Rheintal nahm sich vor, wie beim Hinspiel im Tessin, ein starkes drittes Drittel zu bieten. Er erzeugte Druck und es kamen Emotionen ins Spiel – die Fäuste überwanden die Sprachbarrieren. Dem SCR fehlte wenig, er spielte aber zu kompliziert und es fehlten die zündenden Ideen. Nach der Entscheidung mit dem 1:5 betrieb der SCR Resultatkosmetik, indem Bodemann das 2:5 erzielte, mehr gelang aber nicht. Ohne Torhüter gab es nur noch einen Pfostenknaller.
Die Gäste trafen noch zum 6:2 ins leere Tor und feierten den Sieg vor für sie ungewohnten 423 Fans ausgelassen. Die Tessiner genossen die Atmosphäre und das Rheintaler Bier noch länger und feierten im Bistro weiter, als die meisten Rheintaler schon zu Hause in der warmen Stube waren.
1. Liga Ost
Rheintal – Bellinzona 2:6 (1:2, 0:2, 1:2)
KEB Aegeten – 423 Zuschauer – SR: Pfeiffer; Torti, Gubser.
Tore: 5. Rosselli (Pinana) 0:1, 6. L. Waidacher 1:1, 14. Pedrani 1:2, 27. Pedrani (Vezzoli) 1:3, 28. De Bernardi (Juri) 1:4, 57. Guidotti 1:5, 58. Bodemann (Hagen, Binder) 2:5, 60. Juri 2:6.
Strafen: Rheintal 5×2 + 1×5 Minuten, Bellinzona 9×2 Minuten.
Rheintal: Sauter (Metzler); Hagen, Binder, Moosmann, Bodemann, Wiedner; Thurnherr, Egger, Stutz, L. Waidacher, M. Waidacher; Pilgram, Berweger, Stoop, Bartholet, Bernard.
Weitere Ergebnisse: Reinach – Herisau 1:2, Prättigau-H. – Wil 5:7, Burgdorf – Wallisellen 3:0.
Rangliste: 1. Wil 18/49, 2. Burgdorf 18/37, 3. Bellinzona 18/32, 4. Prättigau-H. 18/29, 5. Rheintal 19/28, 6. Herisau 18/24, 7. Argovia 18/23, 8. Pikes 17/22, 9. Wallisellen 18/21, 10. Reinach 18/19, 11. Luzern 18/13.