Region 29.03.2023

169 Kilo Abfall pro Person: Kehricht-Menge hat leicht abgenommen

Die Menge der Haushaltsabfälle in den Rheintaler Gemeinden ist leicht zurückgegangen - ebenso wie die Menge an Glas, Papier und Grünabfällen. Warum? Der KVR hat dies unter die Lupe genommen.

Von pd
aktualisiert am 29.03.2023

Der Zweckverband Kehrichtverwertung Rheintal (KVR) ist für die Entsorgung von Abfällen in 13 Rheintaler und drei Appenzeller Gemeinden zuständig. Wie der Jahresbericht des Zweckverbands zeigt, ist die Menge an Hauskehricht im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen. Während der KVR im Jahr 2021 noch gut 13'417 Tonnen Hauskehricht einsammelte, waren es im Jahr 2022 noch 13'231 Tonnen. Dies entspricht etwa 169 Kilo pro Person.

Im Verbandsgebiet sind inzwischen mehr als 150 Unterflursysteme in Betrieb und stehen somit zur Aufnahme von Gebührensäcken bereit. Im laufenden Jahr wird für den weiteren Ausbau und die Erschliessung von Teilgebieten mit Ausgaben von 1,2 Millionen Franken gerechnet. Damit ist die Bevölkerung bei der Entsorgung des Hauskehrichts nicht mehr an einen Sammeltag gebunden. Zudem wird Wildverbissen vorgebeugt.

Gemeinden, welche Unterflursysteme realisieren, werden vom Zweckverband finanziell unterstützt. Ebenfalls rückläufig waren die Industrieabfälle. Diese nahmen im Vergleich zum Vorjahr um rund 20 Prozent ab. Eingesammelt wurden gut 155 Tonnen Industrieabfälle.

Preisschwankungen bei Wertstoffen

Die Mengen an gesammeltem Glas, Papier und Grüngut nahmen allesamt leicht ab. Dasselbe gilt für Alu, Bleche, Altöl und Altmetall. Trotz der geringfügigen Abnahme der Wertstoffmengen konnte mit weniger Aufwand ein höherer Ertrag als budgetiert erzielt werden. Der positive Effekt ist vor allem auf die sich verändernden Marktbedingungen zurückzuführen. Die gesamte Abfall- und Recyclingbranche ist mitten in einem tiefgründigen Wandel.

Ursache dieses Wandels sind Faktoren wie die Verhaltensänderungen in der Gesellschaft, die angepassten gesetzlichen Vorgaben, die Globalisierung der Wirtschaft und deren Leistungen, der technologische Fortschritt und die Währungseinflüsse im internationalen Markt. Diese Veränderungen führen dazu, dass es in den Kreisläufen von Wertstoffe wie beispielsweise Abfall, Glas, Papier, Aluminium und Unterhaltungselektronik zu Verschiebungen in der Wertschöpfungskette gekommen ist. Die anfallenden Kosten und die zu erreichenden Erträge werden zu einer Umverteilung führen.

Das Geschäftsjahr 2022 konnte der KVR mit einem Ertragsüberschuss von gut 530'000 Franken abschliessen. Budgetiert war ein Rückschlag von über 110'000 Franken. Das Budget 2023 sieht einen Verlust und Verzehr der Ausgleichsreserven von rund 2,25 Millionen Franken vor. Dies unter anderem aufgrund der rückwirkenden Ausrichtung von einmaligen Baubeiträgen an die realisierten Unterflursysteme.

Personelle Veränderungen

Aktuell wird der Zweckverband Kehrichtverwertung Rheintal operativ von Boris Schedler geführt. Er hat die interimistische Leitung bis Ende Juli 2023 übernommen. Dies, nachdem der bisherige Geschäftsführer Daniel Brack seine Anstellung beim KVR nach über zehn Jahren per Ende Februar 2023 gekündigt hat. Aktuell wird die Organisation analysiert. Die Erkenntnisse dienen als Grundlage für die künftige personelle Besetzung des KVR.

Zu Veränderungen kam es auch im Verwaltungsrat. Alex Arnold, Präsident des Zweckverbands Kehrichtverwertung Rheintal, würdigte in einer Laudatio die Arbeit und die Verdienste der scheidenden Verwaltungsrätin Christa Köppel und des zurücktretenden Verwaltungsrat Andreas Eggenberger. Neu im Verwaltungsrat wirkt Dominic Stoop mit.