Der Schienenstrang hätte möglichst viele Gemeinden miteinander verbinden sollen. Vor allem wollten die Walzenhauserinnen und Walzenhauser den entlegenen Hauptort Herisau näher ans Vorderland bringen.Herisau und Heiden hatten andere PläneAls in der zweiten Hälfte der 1850er-Jahre die heutige SBB-Linie von Winterthur über St. Gallen nach Chur betriebsbereit war, erfasste das Bahnfieber auch das angrenzende Appenzellerland. An der 1872 auf dem Kirchplatz in Walzenhausen durchgeführten Volksversammlung wurde mit Nachdruck der Bau einer kantonalen Bahn gefordert. Die Idee «Kantonsbahn» musste aber bald einmal fallen gelassen werden, zumal Herisau und Heiden andere, leichter zu realisierende Pläne hegten. Und tatsächlich konnten bereits 1875 die Bahnlinien von St. Gallen-Winkeln nach Herisau und Urnäsch (die Verlängerung bis Appenzell war 1886 fertiggestellt) sowie von Rorschach nach Heiden eingeweiht werden. Folglich hatte sich Walzenhausen neu auszurichten, aber erst 1896 wurde die Bahn nach Rheineck Tatsache. Als 1903 die Eröffnung der bereits elektrisch betriebenen Bahn St. Gallen – Speicher – Trogen erfolgt war, wurde nochmals ein Anlauf für eine Bahn ins Vorderland unternommen. Der mit der Projektierung beauftragte Ingenieur Becker aus Speicher reichte 1908 beim eidgenössischen Post- und Eisenbahndepartement in Bern ein entsprechendes Gesuch ein.Bahnpläne landeten in tiefen SchubladenDie Bundesversammlung vom 30. Oktober 1909 erteilte der Trogener Bahn die Konzession für deren Verlängerung nach Wald, Heiden, Wolfhalden und weiter bis Walzenhausen. Vorgesehen war zudem eine Nebenlinie vom Kaien nach Rehetobel. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs (1914) liess aber auch diese Bahntraum-Seifenblase zerplatzen. Als 1920 der Siegeszug der Postautoverbindungen begann, verschwanden sämtliche noch bestehende Bahnpläne in tiefen Schubladen.