Rüthi 06.04.2023

Tageseltern im Oberrheintal weiterhin sehr gefragt

Der Verein Tagesfamilien Oberes Rheintal setzt sich seit 15 Jahren für die familiennahe Kinderbetreuung ein und das mit anhaltender Nachfrage. Er lud kürzlich zur Hauptversammlung ein.

Von pd
aktualisiert am 06.04.2023

Die Hauptversammlung des Vereins Tagesfamilien Oberes Rheintal fand dieses Mal im Restaurant Hirschen in Rüthi statt. Die neu amtierende Präsidentin Marion Heeb blickte auf ein bewegtes und intensives erstes Jahr zurück: Die ausserfamiliäre Kinderbetreuung werde von Bund und Kanton vorangetrieben. Die Realisierungsphase sei auf verschiedenen Ebenen wahrnehmbar; die Angebote würden auf kommunaler Ebene grösser und vielfältiger. Das Angebot des Vereins Tagesfamilien Oberes Rheintal bleibe dabei eine optimale und gefragte Ergänzung zu den bestehenden Angeboten der Kindertagesstätten und den schulergänzenden Tagesstrukturen.

Neues Handbuch für den Krisenfall

Wie der Verein schreibt, haben Vorstand und Betriebsgruppe im vergangenen Jahr Anstehendes überarbeitet und Neuerungen eingeführt. So wurde ein Handbuch für die Vermittlerinnen im Umgang bei Krisen erstellt. Es wird den Beteiligten helfend dienen, um in Krisensituationen professionell agieren zu können. Für die Betreuungsfamilien erfreulich ist, dass die Tarife und Löhne überprüft und gemäss bestehenden Empfehlungen des Dachverbandes «kibesuisse» ab Januar 2023 angepasst wurden. Weiter ist auch im digitalen Bereich neuer Wind spürbar: Die Website kommt frisch und fröhlich daher, und der Verein ist neu auf Instagram präsent.

Der Verein Tagesfamilien wird getragen von den politischen Gemeinden des oberen Rheintals sowie von Spenden von Privatpersonen und Unternehmen. Hierzu darf erwähnt werden, dass die Gemeindebeträge dank überaus verantwortungsbewusstem Führen des Finanzhaushalts nicht ausgeschöpft werden mussten. Die Tarife sind einkommensabhängig gestaltet. Zudem können im Rahmen des Förderprojektes des Kantons seitens der Gemeinden direkte Zuschüsse an Familien entrichtet werden, welche die Kinder durch externe Institutionen betreuen lassen. Dies wirkt sehr entlastend.

Einige Kinder weniger betreut, dafür länger

Im Jahr 2022 wurden 153 (-12 im Vergleich zum Vorjahr) Tageskinder betreut. Diese Aufgabe übernahmen 49 (-2) engagierte Familien, und sie leisteten 35126 (+3805) Betreuungsstunden. 32 (-2) Kinder fanden in 19 (-4) Mittagstischfamilien ihren Platz. Der geringe Rückgang der betreuten Kinder lässt sich möglicherweise auf das mittlerweile grössere Betreuungsangebot im oberen Rheintal zurückführen.

Auffallender ist die grosse Zunahme der Betreuungsstunden mit einem Plus von über 12 Prozent. Die Kinder sind also zeitlich länger in den betreuenden Familien.

Dorfübergreifende Zusammenarbeit

Die drei Vermittlerinnen arbeiten motiviert und eng zusammen. Ist bei einer Anfrage kein Betreuungsplatz im Gemeindegebiet verfügbar, wird nach dorfübergreifenden Lösungen für die abgebenden Familien gesucht. Die positive Stimmung zusätzlich genährt hat auch der erstmals durchgeführte gemütliche und wertschätzende Dankeschön-Anlass für die Betreuungspersonen. Auf fachlicher Ebene wurden diese mit zwei internen Weiterbildungen unterstützt.

Mit wie viel persönlichem Herzblut der Verein beschenkt ist, zeigt unter anderem das 20-Jahr-Jubiläum des ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitglieds Karin Peter; sie war bereits bei der Vorgängerorganisation Fachkommission Tageseltern der Pro Juventute tätig. Sie durfte wohlverdiente Blumen und einen Gutschein entgegennehmen.

Weitere Informationen findet man online auf www.tagesfamilien-oberesrheintal.ch. Auskunft gibt auch Geschäftsstellenleiterin Beatrice Buschor auf Telefon 071 755 78 78.