Ringen 11.12.2022

RSK ärgert sich, freut sich aber auch über Rang zwei

Die RSK schliesst eine ganz starke Saison auf  dem zweiten Platz ab. Die Rheintaler konnten im zweiten Finalkampf  Willisau nicht mehr in Bedrängnis bringen und verloren mit 14:22.

Von Patrick Dietsche
aktualisiert am 11.12.2022

Unmittelbar nach dem Kampf und bei der Medaillenübergabe vor 1800 Zuschauerinnen und Zuschauern war den Kriessnern die Enttäuschung über den verpassten Meistertitel anzumerken. Zu gerne hätte man dem RC Willisau Lions die vorbereitete Party noch verdorben.

Doch Grund zur Enttäuschung haben die Rheintaler nicht, denn sie haben mit Teamspirit und Kampfgeist eine unvergessliche Saison bestritten. Am Ende müssen sie anerkennen, dass der neue und alte Meister (noch) besser war.

Starke erste Hälfte weckt bei der RSK Hoffnungen

Wie schon im Hinkampf, gehörte die erste Hälfte der Begegnung der RSK. Sandro Hungerbühler holte zum Start bis 57 kg Greco die ersten vier Mannschaftspunkte. Er liess Timo Koch in der Bodenlage keine Chance und holte sich die Zähler zum 15:0 noch vor der Pausensirene. Zwar schaffte es Damian Dietsche bis 130 kg Freistil in den zweiten Umgang, doch am Ende musste er beim 16:0 die Überlegenheit von Samuel Scherrer in dessen Paradestilart anerkennen.

Stark zeigte sich Christoph Wittenwiler bis 61 kg Freistil gegen Timon Zeder. Zwar ging Zeder in Führung, doch mit Fortdauer des Kampfes kam Wittenwiler immer besser auf. Zum Sieg reichte es beim 1:5 zwar nicht, doch die 1:2 Mannschaftszähler entsprachen dem angepeilten Ziel.

Ein seltenes Ereignis gab es bis 97 kg Greco zu sehen. Ramon Betschart legte nach einem überlegen geführten Kampf  den Nachwuchsmann Daniel Häfliger auf die Schultern. Weil danach bis 65 kg Greco auch Dimitar Sandov seine Aufgabe, wie schon die ganze Saison lang, souverän erfüllte und Mathias Martinetti mit 6:0 bezwang, führten die Rheintaler zur Pause mit 12:6. Die Hoffnung auf einen Kriessner Coup lebte damit weiter.

RCW Lions in der zweiten Hälfte unwiderstehlich

Im zweiten Umgang waren die Lions dann zum Leidwesen der über 100 Rheintaler Anhänger unwiderstehlich. Philipp Hutter war bis 86 kg Freistil der Erste, der vom Willisauer Meisterzug überrollt wurde. Er konnte die Angriffe des RCW-Aushängeschildes Stefan Reichmuth nur zu Beginn parieren, gab danach aber Punkt um Punkt bis zur 0:18-Niederlage ab.

Verheissungsvoll begann danach Dominik Laritz bis 70 kg Freistil gegen Tobias Portmann. Fast wäre die vor allem taktisch starke Leistung mit einem Punkt belohnt worden, doch Portmann brachte das 4:0 letztlich über die Zeit. Auch der nächste Willisauer musste froh sein, dass der Kampf nach sechs Minuten zu Ende war. Fabio Dietsche geriet bis 80 kg Greco gegen Altmeister Jonas Bossert zwar 0:6 in Rückstand, doch der Kriessner arbeitete sich nochmals bis auf 5:6 heran – und im Kriessner Lager war man sich einig, dass der Ausgleich noch gefallen wäre, hätte die Sirene den Kampf nicht beendet.

Zum Schaulaufen setzte bis 75 kg Greco Michael Portmann an. Dabei kam David Loher für einmal die Statistenrolle zu; er konnte gegen den agilen und technisch starken Portmann beim 1:17 kaum etwa ausrichten. Portmann wurde dann zum «Man of the Match» gekürt. Zum Ende war es Tobias Betschart, der bis 75 kg Freistil versuchte, Mansur Mavlaev die erste Niederlage in den letzten zwei Jahren beizubringen und mit einem Lucky-Punch doch noch auszugleichen. Dies gelang nicht; das 0:18 beendete die Saison und löste aufseiten der Gastgeber den kollektiven Freudentaumel und den Start zu einer Freinacht aus.

Premium League, Final
RC Willisau – RS Kriessern 22:14
Bis 57 kg Greco: Koch – Hungerbühler 0:4 (0:15), bis 61 kg Freistil: Zeder – Wittenwiler 2:1 (5:1), 65 G: Martinetti – Sandov 0:3 (0:6), 70 F: T. Portmann – Laritz 2:0 (4:0), 75 G: M. Portmann – Loher 4:1 (17:1), 75 F: Mavlaev – T. Betschart 4:0 (18:0), 80 G: Bossert – F. Dietsche 2:1 (6:5), 86 F: Reichmuth – Hutter 4:0 (18:0), 97 G: Häfliger – R. Betschart 0:4 (0:12), 130 F: Scherrer – D. Dietsche 4:0 (16:0).