St. Margrethen 20.12.2022

Neuer Job in Aussicht: Roger Trösch tritt als Schulratspräsident zurück

Nach 14 Jahren im Schulpräsidium kündet Roger Trösch seinen Rücktritt an. Zum Ende des Schuljahres am 31. Juli 2023 wird er sein Amt niederlegen. 

Von red/pd
aktualisiert am 21.12.2022

Sowohl der Schulrat wie auch der Gemeinderat haben dem Rücktritt zugestimmt. Die Ankündigung noch vor Weihnachten ermögliche es, die Wahl der Nachfolge bis zum Sommer sicherzustellen, schreibt Roger Trösch in einer Mitteilung.

Der Zeitpunkt sei ideal für die Neubesetzung des 50-Prozent-Amtes des Schulratspräsidiums.

Die Schule St. Margrethen befinde sich aktuell in ruhigem Fahrwasser und verfüge über ein stabiles Fundament, alle Schlüsselpositionen seien mit langjährigen, bestens qualifizierten und engagierten Personen besetzt.

Bereits Programmleiter der IT-Bildungsoffensive

Roger Trösch führt weiter aus, wie er seine berufliche Zukunft gestaltet. «Ich erhalte die Gelegenheit, mich ab August 2023 als Generalsekretär-Stellvertreter des Bildungsdepartements für alle Bildungs-, Wissens- und Forschungsinstitutionen im Kanton St. Gallen engagieren und meine Expertise einbringen zu dürfen. Dies in Ergänzung zu meiner Funktion als Programmleiter der IT-Bildungsoffensive des Kantons St. Gallen, welche ich seit 2019 ausübe.» Aus diesem Grund habe er beschlossen, das Amt als Schulratspräsident per Ende des laufenden Schuljahres niederzulegen.

Schulpräsident seit 2009

Roger Trösch trat sein Amt am 1. Januar 2009 an. Seither wurden verschiedene Vorhaben umgesetzt. Insbesondere Verwaltungsreformen und drei Schulhausneubauten: der Dreifachkindergarten Fahr, der Erweiterungsbau im Rosenberg und der Neubau in der Wiesenau.

Alle drei Projekte verantwortete Roger Trösch als Baukommissionspräsident.

Mit der Inkorporation der Schulgemeinde in die Einheitsgemeinde am 1. Januar 2021 wurde nach beinahe dreijähriger Planung ein weiterer Meilenstein gesetzt.

Die Abstimmung zur Einheitsgemeinde fand im September 2019 statt. Anfang jenes Jahres sass Andreas Trösch, Roger Tröschs Bruder, noch im Gemeinderat. Beide im Gemeinderat (Roger Trösch als Schulratspräsident) wäre nicht erlaubt gewesen. Andreas Trösch hatte allerdings bereits im März 2019 seinen sofortigen Rücktritt aus dem Gemeinderat bekannt gegeben, weil er sich vom Rest des Gremiums nicht ernst genommen fühlte. So war der Weg für Roger Trösch frei.

Trösch musste seinen Lohn offenlegen

Einige Jahre zuvor, nämlich 2013, hatten vier SVP-Vertreter die Offenlegung des Lohnes von Roger Trösch verlangt, nachdem das Pensum des Schulpräsidenten von anfangs 20 Prozent sukzessive erhöht worden war, zuletzt von 42 auf 50 Prozent. Mit einer Abstimmungsbeschwerde gegen den Budgetbeschluss versuchten sie ihre Forderung durchzusetzen. Im Gegensatz zum kantonalen Departement des Innern gab das Verwaltungsgericht den vier Beschwerdeführern recht. Das Gericht befand, der Schulpräsident habe seinen Lohn offenzulegen. FDP-Mitglied Trösch nahm das Urteil gelassen und gab im März 2015 bekannt, dass er für sein 50-Prozent-Pensum 2013 und 2014 einen Jahreslohn von 83 430 Franken erhalten habe.

«Nichts ist so beständig wie der Wandel»

Im März dieses Jahres wurde bekannt, dass fast alle Kindergärtnerinnen im Schulkreis Wiesenau gekündigt haben. Die Abgänge seien nicht ungewöhnlich, selbst wenn sie sich nun in der Schuleinheit kumulierten, sagte Trösch damals. Sie seien teils schon länger geplant und daher absehbar gewesen.

Es wurde gemunkelt, dass die Kindergärtnerinnen durch Schulratspräsident Trösch nicht die Wertschätzung erführen, die sie verdienten. Die Kindergärtnerinnen selbst sagten nichts dazu. Dass er manchen Mitarbeitenden zu wenig Wertschätzung entgegenbringe, bezeichnete Trösch als Gerücht, zu dem er sich nicht äussere. Er halte aber gern fest, dass Wertschätzung nicht selektiv erfolge, sondern in der Schule St. Margrethen einen hohen Stellenwert geniesse und in vielgestaltiger Form praktiziert werde. Insgesamt seien die Fluktuationen an der Schule St. Margrethen nicht grösser als in anderen Jahren.

Nichts ist so beständig wie der Wandel, schreibt Trösch nun in seiner Rücktrittsmitteilung. 

14 Jahre lang durfte ich den Wandel an unserer Schule gestalten, nun bin ich selbst Teil des Wandels.

Und er verspricht: «Selbstverständlich werde ich bis zum Ende des Schuljahres weiterhin mit grossem Engagement der Schule St. Margrethen vorstehen.»