Altstätten 14.04.2023

La vita è bella – auf Italienisch besungen sowieso

Der Tessinerchor St. Gallen beglückte sein Publikum im Rheintal.

Von pd
aktualisiert am 16.04.2023

Ja, das Leben ist schön, jedoch ohne Musik und vor allem ohne Gesang wäre es eine trübe Angelegenheit. Der Tessinerchor St. Gallen war einer von vielen Chören, die unter der unerfreulichen Pandemie gelitten hatten und steht nun wieder im neuen Glanze da. Zu den rund zwanzig Sängerinnen und Sängern kamen gleichviele Zuzüger hinzu, von welchen, was zu hoffen ist, einige verbleiben könnten.

Hörbar professionelle Stimmbildung

Der Tessinerchor unter der Leitung von Claudio Ambrosi bot kürzlich in der evangelischen Kirche Altstätten, die mit ihrer Akustik immer wieder verblüfft, ein erhebendes Konzert. Mit einer geglückten Auswahl an Liedern, vor allem aus dem Tessin, aber auch aus Italien und dem Nachbarkanton Graubünden, kam das zahlreich erschienene Publikum in den Genuss herrlicher Musik. Auffallend war der homogene Chorklang, welcher verriet, dass hier professionelle Stimmbildung gemacht wurde. Dafür ist der klassisch ausgebildete Tenor, Matthias Aeberhard, verantwortlich, der im Programm auch mehrmals auftrat und wahrhaftig brillierte, sei es solistisch oder mit dem Chor zusammen.

Ursula Oelke begleitete Chor und Solisten am Klavier gekonnt, einmal zart, feinfühlig, dann wieder kräftig, packend, immer im Einvernehmen mit dem Chor und nie solistisch auftrumpfend. Nicht nur ein Kränzchen, nein, ein Kranz muss ihr gewunden werden. Mit einem Strahlen im Gesicht trat Adriana De Toffol vor das Publikum und führte wohltuend, liebevoll durch das Programm, trat selbst auch als Solistin oder im Duett mit dem Opernsänger und dem Chor auf, ebenbürtig und gekonnt. Und er, eben Claudio Ambrosi, hielt die Szene als Dirigent souverän in den Händen, dass man das Gefühl gewann, er sei mit einem unsichtbaren Draht mit dem Chor, den Solisten und der Pianistin verbunden und spielte zwischendurch erst noch die Gitarre oder die Mandoline.

Das Publikum applaudierte entsprechend gewaltig und mit einer Standing Ovation, was noch zwei Zugaben zur Folge hatte, in welcher letzten der Startenor Matthias Aeberhard im zweigestrichenen C oben landete.