Die Chancen, bald dem alpinen Skizirkus anzugehören, stünden «nicht schlecht», sagt der Olympiazweite Marc Bischofberger. «Die FIS will doch mehr Spektakel im alpinen Bereich. Und da liegt es auf der Hand, dass Skicross die Lösung ist.» Bis heute gehören die Skicrosser zum Freestyle-Sektor wie etwa die Buckelpistenspezialisten oder die Schanzenspringer (im Fachjargon Aerials, nicht Skispringer).Der Wechsel wäre sicher gut für das Skicross, sagt Bischofberger. Allerdings ist es nicht so, dass Bischofberger und Co. nun plötzlich in Kitzbühel, Adelboden oder Wengen unterwegs wären. «Wir haben unsere eigenen Klassiker wie Innichen oder Val Thorens. Das Nachtrennen von Arosa gehört ebenfalls dazu, auch wenn es nur noch ein Sprint ist.» Und es wäre ein sanfter Umbruch zu erwarten. «Nicht radikal. Es wird eine behutsame Entwicklung sein», so der 30-jährige Bischofberger. Zuerst würde das FIS-Punktesystem übernommen.Neben dem in Marbach wohnenden Bischofberger, dem einzigen Ostschweizer Medaillengewinner an den Olympischen Winterspielen 2018, zählt auch der 32-jährige Gamser Jonas Lenherr zur absoluten Weltspitze. In der vergangenen Saison beendete er den Gesamtweltcup im Skicross auf dem zweiten Platz. Wie Marc Odermatt im alpinen Bereich. Kommt es nun zu Rennen zwischen Lenherr und Odermatt? «Vielleicht», sagt Bischofberger, «die Weltcupsaison im Skicross dauert jeweils länger als jene der Alpinen. Deshalb könnte es sein, dass Odermatt sich dem Skicross zuwendet, wenn er noch Punkte braucht.»