Walzenhausen 27.03.2023

Einblicke in die Vergangenheit: Weshalb dieses Schild an Mineral und den Schützenverein erinnert

Gleich dreifach dokumentiert die alte Tafel «Schützenhalle» Geschichte. Denn sie erinnert nicht nur an das gleichnamige Restaurant, das Mitte der 1980er Jahre schliessen musste.

Von Peter Eggenberger
aktualisiert am 27.03.2023

Im Weiler Ebni oberhalb des Schwimmbads wird an Walzenhausens Geschichte erinnert. 1986 erwarb das Ehepaar Esther und Walter Schnider-Züst das ehemalige Restaurant Schützenhalle und baute es stilgerecht um. Erhalten geblieben ist das seinerzeitige Wirtshausschild, dem im Garten ein Plätzchen zugewiesen worden ist.

Eine Wirtschaft bis in die 80er Jahre

Langjährig waren die Familien Bodenmann und später Keller auf der «Schützenhalle» als Wirtsleute tätig. 1935 folgte mit Robert Bissegger eine weitbekannte Persönlichkeit, war er doch nebst seiner Funktion als Wirt auch als selbständiger Taxibetreiber tätig. Ihm folgte 1958 mit Max Küttel ein engagierter Schütze. Nach seinem Tod (1978) wirtete für kurze Zeit Frau Weber, bis 1984 die Aufhebung der Wirtschaft erfolgte.

Treffpunkt der Schützen

1904 entstand oberhalb der «Schützenhalle» das neue, heute leerstehende Schützenhaus. 300 Meter entfernt befand sich beim Sportplatz Franzenweid die Scheibenanlage. Ursprünglich gab es in Walzenhausen vier Schützenvereine. 1937 kam es zur ersten Fusion, und Ende der 1960er Jahre erfolgte der Zusammenschluss zur Standschützengesellschaft. Mit der Aufhebung der Schiessanlage Ebni/Franzenweid verschwand auch der Schützenverein, und heute erinnert nur noch der von Urs Niederer präsidierten Zimmerschützenverein Walzenhausen an die grosse schiesssportliche Tradition.

Walzehuser Wasser war beliebt

Mit der Empfehlung «Trinkt Walzehuser Wasser» erinnert das Schild auch an den Mineralwasserbetrieb im Güetli. Ab den 1910er Jahren wurde das Heilwasser vom konkursiten Bad Schönenbühl, Wolfhalden, ins Kurhaus Walzenhausen geleitet. 1922 leitete August Sturzenegger einen Teil des Wassers in seine ehemalige Stickereifabrik im Güetli. Im roten Backsteingebäude wurde nun das Wasser in Flaschen abgefüllt.

Fruchtessenzen sorgten für verschiedene Geschmacksrichtungen wie Citro, Orangina und andere. 1936 ging das Unternehmen an Familie Keel über. Mittels Lastwagen samt Anhänger wurde das beliebte Mineralwasser zu Restaurants und Privatkunden in der ganzen Ostschweiz gebracht. Ende der 1970er Jahre kam es zum Konkurs und damit zum Verschwinden der Firma.