Julius Ammann wurde 1882 in Gossau geboren. Früh Waise geworden, bot ihm sein Grossvater mütterlicherseits in Trogen eine neue Heimat. Hier wuchs er auf. Nach dem Besuch der Kantonsschule und des Lehrerseminars stellte er sich ab 1902 in den Dienst gehörloser Kinder.So wirkte er bis 1945 als umsichtiger Hausvater im Taubstummenheim von Bettingen bei Basel. Ein Ferienaufenthalt im Appenzellerland liess ihn dann in den 1920er-Jahren die Muttersprache wiederentdecken – so begann seine intensive dichterische Tätigkeit.Viele Verse wurden vertont – die Heimat inspirierte ihn«Mit seinen Gedichten ist Julius Ammann populär geworden», schreibt der Historiker Walter Schläpfer in seinem Werk «Appenzeller Geschichte». Viele Verse Ammanns seien vertont worden; die entsprechenden Lieder gehören zum volksmusikalischen Schatz beider Appenzeller Halbkantone.Bis ins hohe Alter verbrachte Ammann regelmässig Ferien in der Heimat. Oft weilte er in der «Rheinburg» in Walzenhausen, wo er immer wieder zu neuen Gedichten inspiriert wurde. Mit den ebenfalls vertonten Versen «E-n-Appezellerhüüsli» etwa erweist er dem typischen Appenzeller Haus die Ehre:«E-n-Appezellerhüüslihed Frohsinn ond Verstand.Ond luegt mit helle Schiibei d Sonn ond wiit is Land …»In seinen Gedichten geht es um alles, was die kleinen Kantone in der Ostschweiz ausmacht, etwa um ihre Dörfer und Bezirke, verdiente Persönlichkeiten, das Brauchtum und die Eisenbahnen. Thema in Ammanns Gedichten sind aber auch zwischenmenschliche.Auch nach seinem Tod erfreute sich die Poesie von Julius Ammann ungebrochener Beliebtheit. 1976 erschien im Appenzeller Verlag das umfassende Ammann-Werk «Appezeller Spröch ond Liedli». Das Buch ist vergriffen.