Altstätten 18.05.2022

Alterswohnungen Blumenfeld: Entscheidend ist die Teuerung

Noch ist nicht entschieden, ob der Neubau Blumenfeld an Altstätten realisiert wird, die Baueingabe im Herbst wird aber gemacht.

Von Reto Wälter
aktualisiert am 24.11.2022

«Im kommenden Herbst wird die Baueingabe für den Neubau des Hauses Blumenfeld erfolgen. Das ist fix abgemacht», sagte Christof Hanselmann, Präsident der Evangelischen Waisenguts- und Fondsgemeinde Altstätten, an der kürzlich abgehaltenen Bürgerversammlung.

18 Alterswohnungen, 19 Altersheimpflegezimmer

Geplant ist ein sechstöckiger Neubau im architektonischen Stil der benachbarten Alterswohnungen. In den oberen vier Stockwerken sind Alterswohnungen geplant, in den unteren zwei – quasi der Ersatz für das jetzige Altersheim – 19 Pflegezimmer. Im Erdgeschoss soll der Empfang und ein öffentliches Café entstehen, ebenso gibt es Räume für medizinische Belange.

Die Mieterinnen und Mieter der Alterswohnungen, sowohl des Neubaus als auch der beiden bereits bestehenden Gebäude, sollen altersspezifische Dienstleistungen des Heimbetriebs in Anspruch nehmen können.

Noch nicht fix ist aber, ob der Neubau nach der Baueingabe auch realisiert wird. Das wird davon abhängen, ob die Kosten im Rahmen der groben Schätzung von knapp 14 Millionen Franken bleiben. Hanselmann sagt:

Die Zahl von einer 20-prozentigen Teuerung, die in den letzten Monaten in Bezug auf Bauunterfangen herumgereicht wurden, wäre kaum zu verkraften

Hanselmann stellt klar: «Entscheiden wird aber letztlich nicht die Fondsgemeinde, sondern die Genossenschaft Alterswohnungen Blumenfeld.» Realisieren und danach verwalten würde den Neubau ebenfalls die Genossenschaft Alterswohnungen Blumenfeld im Baurecht, und nicht die Waisenguts- und Fondsgemeinde. Diese geht damit so vor wie schon 2016. Damals hatte sie das Projekt für die beiden heute stehenden Gebäude mit 36 Alterswohnungen aufgegleist. Für den Bau und den Betrieb wurde die Genossenschaft gegründet, die zwar selbstständig, statutarisch aber mit der Evangelischen Waisenguts- und Fondsgemeinde verbunden ist. 

Diese würde in einem allfälligen Neubau das Erdgeschoss und die ersten zwei Stockwerke von der Genossenschaft mieten. Weil das finanzielle Risiko bei dieser liegt, wird sie auch entscheiden, ob das Projekt realisiert wird.

Bereits Mitte August des letzten Jahres sind die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Blumenfeld in den Pavillon an der Heidenerstrasse 21 gezogen. Diesen Modulbau hatte die Waisengutsgemeinde von einem Altersheim in Kreuzlingen gekauft, zuvor hatte er bereits in Wittenbach als Provisorium gedient. Verwaltungsmitglied Hans Eisenhut präsentierte den Ortsbürgerinnen und Ortsbürgern die Bauabrechnung über 1,49 Millionen Franken. Gegenüber dem Budget war die Ersatzbeschaffung von Mobiliar und Maschinen unterschätzt worden, die mit 65'000 Franken zu Buche schlug, geplant waren 5000 Franken. Unter anderem hatte man für den Altersheimbetrieb im Pavillon zwei Fahrzeuge anschaffen müssen. 

Insgesamt gut durch die Coronazeit gekommen

Als lohnenswerten Zusatznutzen bezeichnete Eisenhut den überdachten Balkon, den man für rund 18'000 Franken hat anfertigen lassen. Ein anwesender Anwohner bestätigte dies. Der Pavillon soll nun mit jährlich 200'000 Franken abgeschrieben werden, wobei sich allein der Wiederverkaufswert auf rund eine halbe Million belaufe. In der Erfolgsrechnung weist das Jahr 2021 anstelle des budgetierten Verlusts von 22'000 Franken einen von 73'000 Franken aus, der durch das Eigenkapital abgedeckt wird. 

«Insgesamt sind wir gut durch die schwierig vorauszusehende Coronazeit gekommen», sagt Präsident Christof Hanselmann. Mit einem Eigenkapital von rund 6,65 Millionen Franken sei man gut aufgestellt. «Unsere Fondsgemeinde ist gut finanziert, verfügt über ausreichend Liquidität, Bankkredite und ansehnliche Bodenreserven», schloss er, bevor die Ortsbürgerinnen und Ortsbürger die Jahresrechnung 2021 und das Budget 2022 genehmigten und in die Cafeteria des Altersheims Viva zum Nachtessen wechselten.