Staad | Eichberg 16.11.2022

Wieder menschlicher werden: Tiere warten nicht darauf, geschlachtet zu werden

«Ein unfassbares Glücksgefühl», Ausgabe vom 16. November

Von Renato Werndli
aktualisiert am 18.11.2022

Für Vegane ist es natürlich eine sehr gute Nachricht, dass beim Casual dining ein Plant-based-Betrieb Dritter wurde. Den ersten Rang der Hinterhofmetzgerei kann man da natürlich nicht objektiv beurteilen. Was aber im Beschrieb dieser Hinterhofmetzgerei unverständlich ist, ist die Bemerkung, dass dort Fleisch «älterer, glücklicher Kühe» angeboten wird. Das nährt den absurden Mythos, dass es «Nutz»-Tiere gibt, die es nicht erwarten können, endlich ins Schlachthaus zu kommen, um uns fleischgierigen Menschen ihr Muskelfleisch zur Verfügung zu stellen.

Hallo, Mensch! Wir könnten uns problemlos tierleidfrei, gesundheitlich vorteilhaft und klimafreundlich pflanzlich ernähren. Keine Kuh ist glücklich, wenn sie hochgezüchtet uns Menschen unnatürlich riesige Milchmengen liefern muss, wenn sie jedes Jahr künstlich von einem menschlichen Besamer mit Stiersperma geschwängert wird, wenn ihr dann nach neun Monaten Schwangerschaft das Kind einfach gleich entrissen wird und wenn sie ausgelaugt noch im Jugendalter ins Schlachthaus kommt.

Bitte werden wir wieder menschlicher. Auch im Umgang mit Tieren. Das Ziel muss doch sein, die Abschaffung jeglicher Ausbeutung und Unterdrückung von Tieren. Wer dies nicht unterstützt, ist einfach ungerecht.

Renato Werndli, Eichberg


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