Eifrig werden in den Quartieren Unterflurcontainer installiert mit dem Ziel, ab 2027 die Kehrichtauto-Sammeltour abzuschaffen. Ab dann sollen (müssen) alle ihren Müll in Gehdistanz, also zu Fuss, entsorgen können, und alles wird in den rosigsten Tönen bejubelt. Nur: Die wöchentliche Lastwagentour wird es weiterhin brauchen, denn auch die Unterflurcontainer müssen geleert werden. Die Güselmenge nimmt auch nicht ab, sondern im Gegenteil infolge ungebremster Zuwanderung weiter zu. Hinzu kommt der private Güseltourismus, denn die meisten haben eine unzumutbare Geh- oder eher: «Schleppdistanz» von mehr als 20 Metern. Also werden sie das Auto nehmen, wahrscheinlich auf dem Weg zur Arbeit, in der Rushhour-Zeit und in der mit Pollern und Blumentöpfen verkehrsberuhigten 30-Zone: Stau, Stop and Go sind programmiert.
So wird der Service public weiter abgebaut
Die Bilanz der Unterflurlösung fällt in jeder Beziehung negativ aus, ob bezüglich Lärmemissionen, Energieverbrauch oder Schadstoffausstoss. Die Dienstleistung am Bürger wird weiter abgebaut. Hohe Kosten entstehen für den aufwendigen Bau, den Umbau der Lastwagen, und früher oder später braucht es Videoüberwachung, Güselpolizisten und Nachbarspitzel, um den Missbrauch zu verhindern. Und wer trägt die immensen Kosten? Die Grundsteuer und wahrscheinlich auch die eh schon teuren Sackpreise müssen angehoben werden.
Besser eine kombinierte Lösung
Die bessere Lösung wäre: die bisherige wöchentliche Liegenschaftssammeltour beibehalten, plus einen Abfallcontainer bei der Altglas-Sammelstelle installieren für jene, die in die Ferien gehen und so den Abfallsack entsorgen können, ohne dass er tagelang an der Strasse steht und in dieser Zeit womöglich von Tieren aufgerissen wird. Und die bereits bestehende, aber nur wenigen bekannte Lösung: den KVR Gratisaufkleber bestellen und auf den Grüncontainer kleben (der jetzt infolge zu teurer Grünabfuhrmarken ohnehin arbeitslos wird) und den Kehrichtsack in diesen hineinstecken. Die freche Krähe, der schlaue Fuchs, der herumstreunende Hund und der noch einsame Wolf haben so keine Fress-Chance.
Peter Kuster, Balgach