Es ist schon speziell, wenn ein ehemaliger Gemeinderat, der noch bis Ende 2022 im Amt war, seinen ehemaligen Ratsmitgliedern an einer Vorversammlung vorwirft, zu viel Geld auszugeben. Klingt, als wäre von 2013 bis Ende 2022 (dessen Amtsdauer) alles in Ordnung gewesen und in wenigen Monaten ab 2023 alles schlecht. Sehr speziell.
Auch interessant, wie Alex Frei mit Zahlen jongliert. Spricht populistisch von vielen Millionen von Eigenkapital, weiss aber als ehemaliger Gemeinderat und Kantonsschullehrer (mit aus Steuern finanziertem Lohn) doch bestimmt, dass dieses Geld nicht einfach so verfügbar ist. Beispielsweise sind das Wasserwerk und die Elektrizitätsversorgung sowie Altersheim unselbständige öffentlichrechtliche Gemeindeunternehmen, die sich selber finanzieren müssen. Heisst erstens, dass diese nichts mit dem Budget der Gemeinde resp. der geplanten Steuerfusserhöhung zu tun haben, und zweitens kann da kein Geld für andere Dinge umgelagert werden.
Es ist dann schon komisch, wenn dies so verlangt wird. Gar suspekt. Woher dieser Populismus kommt, weiss wohl nur Alex Frei selbst. Ich jedenfalls werde das Budget am Montag annehmen. Im Geschäftsbericht sind die Sparmassnahmen ersichtlich, und dass die Kosten für die Bildung in die Höhe schiessen, ist offensichtlich. Zu Tode sparen ist ungesund.
Jonas Gasser, Heerbrugg