Altstätten 17.02.2023

Liebenswert und drin lebenswert: Altstätten im Jahre 2028

Was einem durchs Rheintal fahrenden Touristen im Jahr 2028 zur Altstätter Marktgasse durch den Kopf gehen könnte.

Von Peter Künzler, Altstätten
aktualisiert am 17.02.2023

Ich bin ein ausländischer Tourist, der schon manchmal das Rheintal hinauf Richtung Süden und wieder zurückgefahren ist. Ein besonderes Schild («Historische Marktstadt Altstätten») an der Autobahn vor der Ausfahrt Kriessern hat mich schon immer interessiert. Letztes Mal war ich im Jahre 2022 in Altstätten, dieses Mal (2028) bin ich zeitig unterwegs und beschliesse wieder nach Altstätten zu fahren, um dort zu übernachten.

Da die Ankündigung an der Autobahn noch immer gleich gestaltet ist, bin ich neugierig was mich jetzt in dieser aussergewöhnlichen Altstadt erwartet. Kleiner Rückblick ins Jahr 2022: Ich war fasziniert von den vielen gut erhaltenen historischen Bauten in der Altstadt. Enttäuscht hat mich hingegen die Marktgasse. Weil ein munterer Autoverkehr durch diese Gasse zirkuliert und es mir nicht vergönnt war, die wunderschönen Giebelhäuser von der Gasse aus ungestört zu betrachten. Auch verwunderte mich die unübliche Dichte von Coiffeursalons im Städtchen, dafür fehlte mir eine Auswahl an gut geführten kleineren und grösseren Restaurants.

Warum haben die Bewohner von Altstätten noch nicht bemerkt, dass in den umliegenden Ländern in kleineren und grösseren Städten die Kernzonen seit Jahren autofrei sind?

Dabei hat sich ein guter Mix von Geschäften und Verpflegungsmöglichkeiten gebildet, was sich auch auf die Umsätze positiv auswirkte.

Jahr 2028: Schon bin ich wieder im alten ehrwürdigen Städtchen und bin sehr neugierig, wie sich der Stadtkern entwickelt hat. Die Überraschung ist perfekt: Die privaten Autos sind aus der Marktgasse verbannt, nur Anlieferungen sind bis zu einem bestimmten Zeitpunkt morgens möglich. Die Gasse ist belebt, es hat auch zahlreiche Bäume, die wohltuenden Schatten spenden in diesen heissen Sommern. Leute sitzen in den Aussenbereichen innovativer Gaststätten oder flanieren durch die Gasse, in der sich beidseitig vielfältige Geschäfte befinden, die ein ausgewogenes Sortiment an Artikeln für den täglichen Gebrauch bereitstellen.

Auch die fantasievoll gestalteten Abstellplätze für Fahrräder (nicht nur für die zahlreichen Velotouristinnen und -touristen, sondern auch wertvoll für die velofahrenden Einwohnerinnen und Einwohner) nehme ich mit Befriedigung zur Kenntnis. Nach einer weiteren Übernachtung im schönen Städtchen, fahre ich wieder nach Hause, mit den Gedanken im Kopf, «die Hoffnung stirbt zuletzt» und «die Zukunft gehört denen, die an die Wahrhaftigkeit ihrer Träume glauben» (Eleanor Roosevelt).

Peter Künzler, Altstätten


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