Was für den Hausmüll sicherlich richtig ist, sehe ich (und meine vielen Nachbarn mit Gärten) als kontraproduktiv.
Die Gemeinde Widnau ist gegen öde Gärten. Steingärten sind überhaupt das Schlimmste, wenn es um Biodiversität geht. Widnau sieht sich als Energiestadt mit «Engagement im Bereich Energie und Umwelt».
Aber genau die Grüngutmarke könnte genau das Gegenteil bewirken. Am besten wäre es wohl, wenn wir in unseren Gärten alle Hochstammfruchtbäume, die Hecke mit einheimischem Gebüsche und Naturwiesen – also alles – roden würden, mit Rollrasen, Beton und Steinen ersetzen und einen Rasenroboter laufen liessen. Dann hätten wir nämlich keinen Grünabfall! Das kann aber nicht im Interesse der Gemeinde und von uns allen sein. Auch wer nur einen Balkon hat, erfreut sich an schönen Gärten. Widnau soll weiterhin für das Auge, die Insekten und Artenvielfalt attraktiv bleiben.
Finanziell hat diese Grüngutmarke auch einen unangenehmen Beigeschmack. Wir haben bis dato mit unseren Steuern die Grünabfuhr bezahlt bzw. finanziert. Warum muss das geändert werden? Warum können wir nicht beim bisherigen System bleiben? Was hat denn die Grünabfuhr der Gemeinde bisher gekostet? Hat der «Verein» KVR wieder gute Lobbyarbeit geleistet? Wird mit der Grüngutmarke eine weitere indirekte Steuer bezogen? Wenn nicht, dann sollte die Gemeinde die bisherigen Grünabfuhrkosten offenlegen und die Bevölkerung fragen, was mit dem Geld gemacht werden soll oder die Steuern entsprechend senken.
Last but not least geht die Grünabfuhr zur Bio-Gasanlage Widnau. Die lassen sich das auch zahlen, spätestens wenn man Bio-Gas teurer bezieht. Mit der Grüngutmarke wird man also zweimal bestraft. So fördert man keine Nachhaltigkeit. Unser Vorschlag wäre es, das bisherige Grünabfuhrsystem weiter zu behalten, der Natur zu Liebe und damit unsere Gemeinde auf weitere, schöne und naturnahe Gärten zählen darf.
Casper Koster, Widnau