Grossstadt Widnau - nein danke!

Mit Erstaunen haben wir festgestellt, dass viele natürlich gewachsene «Einfamilienhausquartiere» die Zone wechseln und Neubauten mit vier bis fünf Stockwerken und einer Gesamthöhe von 13,5 m bis 16,5 m erlaubt sein sollen, Wohntürme zwischen Einfamilienhäusern. Widnau hat die 10000-Marke geknackt. Der neue Zonenplan ermöglicht ein ungebremstes Wachstum.

Sind 15000 Einwohnerinnen und Einwohner das Ziel für die nächsten Jahre? Es gab ein Mitwirkungsverfahren. Unsere erste Eingabe wurde abgeschmettert, ohne dass auch nur ansatzweise auf Argumente der direkt Betroffenen eingegangen wurde. Für die zweite Runde haben wir unsere Gründe gegen die Umzonung noch klarer formuliert, auch diesmal erfolglos. Die Gemeinde schreibt «die Zonierung ermöglicht eine massvolle Verdichtung entlang des Binnenkanals».

Aber was heisst denn «massvoll»? Verdichtetes Bauen ist heute richtig und wichtig. Die bisherigen Zonen lassen eine massvolle Verdichtung zu. In den «Einfamilienhausquartieren» dürfen nach altem Zonenplan Bauten mit drei Stockwerken errichtet werden. Reicht das nicht? Zudem hat Widnau im Vergleich zur Gesamtfläche jetzt schon eine hohe Einwohnerdichte und steht an Platz zwei im Kanton.

Können Quartierstrassen den Mehrverkehr überhaupt schlucken? Die Linden- und die Birkenstrasse sind nicht für Mehrverkehr ausgebaut und die Lage am Kanal als viel benutzter Spazier- und Veloweg gebietet eine massvolle Verkehrsbelastung. Die Aeget­holzstrasse wird von vielen Kindern mit Velos befahren, um von einem der Schulhäuser in die Dreifach-Turnhalle zu gelangen. Wollen wir auf dieser Strasse, auf der nicht einmal zwei Autos kreuzen können, diese Verkehrszunahme? Ist die Sicherheit unserer Kinder nicht mehr wert als der Profit, der beim Bau von überdimensionierten Wohnanlagen entsteht?

Liebe Widnauerinnen und Widnauer, studieren Sie den aufgelegten Zonenplan genau. Eine solche Umgestaltung des Dorfes gehört un­seres Erachtens vors Volk. Darum wollen wir eine Interessensgemeinschaft ins Leben rufen.

Bea Schaefer, Manuel Seitz, Aegetholz, Widnau