Am Abend der Kandidatenvorstellung gesehen und gehört: Herr Dietrich, Herr Lehner, Herr Jäger bewerben sich um das Amt des Gemeindepräsidenten von Diepoldsau. Für den Anfang der Fragestunde hat jeder nur 60 Sekunden Zeit – für solch ein Amt finde ich das zu wenig. Unser amtierender Gemeindepräsident Roland Wälter und aus vergangenen Tagen Rolf Eyer waren auch anwesend. Sie beide waren sehr gut und sind es immer noch. Schön fand ich: So viele Bürgerinnen und Bürger von Diepoldsau-Schmitter interessierten sich für die drei Kandidaten.
Ein neuer Gemeindepräsident. Was erwarten wir vom neuen? Viel oder zu viel? Dass er es allen recht machen kann? – Unmöglich! Vor allem braucht er eine dicke Haut. Er sollte vielerlei Interessen haben. Man denke an den Grenzverkehr, Jugend, Hochwasser, Biodiversität, Vereinsleben, Migration, Ausländer, Grenzgänger und vieles mehr. Er muss angeblich ein gutes Netzwerk haben. Damit er mit seinem Netz vielerlei (lästige) Fliegen fangen kann. Auch Stimmen. Vorausschauen, planen, wie Roli Wälter an der Neujahrsansprache sagte.
Ich finde es schade, dass nur drei Kandidaten und keine Kandidatin sich für das Amt interessieren. Damit man die Herren Dietrich, Jäger und Lehner besser kennenlernen kann, müsste man sie in kleinerem Kreis kennenlernen. Vor allem um ihre Ansichten und Gedanken zu hören, müsste man länger Zeit haben. Nach dem Podiumsabend könnte ich noch keinem meine Zustimmung geben. Ich finde, die Zeit bis zur Wahl ist zu kurz, angesichts der zwei oder drei Amtsdauern, während der dann jemand die Geschicke unseres Dorfes lenken soll. Ich meine, er sollte unser Dorf und seine Bewohnenden gut kennen. Eine Redensart besagt: Er ist einer von uns! Wenn einer hohe Schulen besucht hat, heisst das noch lange nicht, dass er unsere Sorgen, Bedürfnisse und unsere Mentalität auch verstehen kann. Dies sind so meine Gedenken, Sorgen und erste Eindrücke, die ich mir nach dem Podiumsabend gemacht habe.
Ein Vorschlag von mir: Wenn ich Kandidat für das Amt wäre, würde ich einen Aufsatz schreiben, wie damals in der Schule – mit dem Titel: «Was würde oder möchte ich machen, wenn ich morgen Gemeindepräsident wäre?» und darin schreiben wie, wo, was, warum, wann, wo, morgens, abends und so weiter und so fort.
Paul Hutter
Hintere Kirchstrasse 3, Diepoldsau