Ein guter Teil davon wohl von den rund 60 Mitgliedern des Musikverein mobilisiert. Das Grundstück für den neuen Doppelkindergarten in Montlingen gehört noch nicht der Primarschule. Im Laufe der Planung ist der Preis beträchtlich gehoben worden. Jetziger Wald wird zum Preis von Bauland verrechnet, 304 Quadratmeter Wald kosten statt der handelsüblichen 3040 Franken stolze 270’560 Franken.
Die Schule kauft Bauwald, denn es soll bald gerodet und umgezont werden. Dank der Schulgemeinde. Der Gewinn wird nicht aufgeteilt, obwohl er nur durch die Partnerschaft entsteht. Ein Schelm, wer mehr Ausgewogenheit wünscht. Die Gemeinde hat einen Beitrag von Fr. 475'000 für den Musikgesellschaft Montlingen-Eichenwies budgetiert. Seite21, 323201 Musikvereine. Musik ist Kultur. Musikvereine stellen eine sinnvolles Freizeitangebot zur Verfügung. Die Gemeinde steht finanziell relativ gut da. Als einmalige Ausgabe unter 500'000 Franken ist der Beitrag rechtlich korrekt eingebettet ins Gesamtbudget, das mittlerweile angenommen wurde.
Die Mehrausgaben der Schule zu Gunsten des Musikvereins spielen hier keine Rolle, auch wenn sie beträchtlich sind. Als Annahme kann davon ausgegangen werden, dass bei der Erstverhandlung der Bodenpreis etwas tiefer angesetzt und der Wald als Wald berechnet war. Bei 1194 m2 à 700 Fr. plus Wald ergäbe sich ein geschätzter Wert von rund 840’000 Franken. Im Vergleich dazu stehen die bewilligten 1’333’000 Franken.
Der Musikverein hat einen hohen Last-Minute-Bonus erhandelt. Insgesamt finanziert die Öffentlichkeit für die Musikgesellschaft nahezu eine zusätzliche Million. Ein Teil trägt durch die Schule mit dem höheren Preis beim Landkauf, ein anderer Teil steht im Gemeindebudget als einmaliger Beitrag. Diese Gelder ermöglichen die Finanzierung des kostspieligen Projektes mit vorhandenen, ausgehandelten und öffentlichen Mitteln. Mit Herzblut alles geben und auch nehmen. Ein Schelm, wer vermutet, dass das gezielt so geplant und budgetiert worden ist. Schlau aufgeteilt, sympathisch versorgt, unauffällig angenommen.
Max Lüchinger, Montlingen