Sie soll also abgerissen werden, die massive Brücke, die beim Mühlackerweg über den Brendenbach führt. Eine Brücke, die in der Art der römischen Brücken gebaut wurde. Je mehr Gewicht, je grösser der Druck auf den Brückenbogen ist, desto sicherer und stabiler ist die Brücke.
Die Brücke hat seit ihrer Errichtung standgehalten, hat keinesfalls gelitten und damit bewiesen, dass sie für Hunderte von Jahren eine absolut taugliche und sichere Brücke bleiben würde.
Angeblich soll der Durchlass zu knapp sein
Der Grund, weshalb die Brücke anscheinend abgebrochen werden müsse, liegt aber nicht in der Altersschwäche, nein! Es heisst, der Durchlass, also der Querschnitt, der Raum zwischen Brücke und Bach-bett, sei zu klein. Beim letzten Hochwasser haben Wurzelstöcke und Baumstämme den Durchlass verstopft, sodass die Umgebung der Brücke leicht überschwemmt wurde. Der Oberlauf des Brendenbaches sollte aber keine bemerkenswerten Holzfuhren mehr mit sich führen können.
Weshalb nun die absolut taugliche und schützenswerte Brücke beim Mühlacker dem Abbruch anheimfallen soll, ist unbegreiflich.
Ich lebe seit 1941 in Altstätten und bin seit 1966 Anrainer des Brendenbachs und seiner «römischen» Brücke. Alle Anwohnenden haben noch nie erlebt, dass diese Brücke überflutet worden wäre.
Beim letzten Hochwasser trat wegen der Wurzelstöcke und anderen Holzstücken das Wasser ein wenig über die Ufer, aber in kaum erwähnenswertem Mass. Und daran war nicht die Grösse des Durchlasses Schuld. Es müssen sich keine Aktivisten auf der Brücke festkleben, um den Abbruch zu verhindern. Es braucht lediglich einen gesunden Menschenverstand.
Sollte die Brücke trotzdem abgebrochen werden, ist nur zu hoffen, dass keine «Genua-Brücke» hinkommt.
Ueli Bietenhader, Altstätten