An der Vorversammlung der Gemeinde Au-Heerbrugg vom letzten Montag wurde es überdeutlich: Die finanzielle Entwicklung der Primarschule Au-Heerbrugg ist aus dem Ruder gelaufen. Das jährliche Ausgabenwachstum hat ein erschreckendes Ausmass angenommen und nimmt von Jahr zu Jahr überproportional zu. Eine Trendumkehr ist nicht erkennbar, im Gegenteil!
Am Informationsanlass wurden keinerlei Szenarien aufgezeigt, wie der Schulrat die Sache in den Griff bekommen will. Eine plausible Begründung, warum die Primarschulgemeinde Au-Heerbrugg so viel schlechter unterwegs ist als Schulen der Nachbargemeinden, wurde nicht vermittelt. Die Kernbotschaft war, dass man bei der Schule nicht sparen könne und solle.
Sich bezüglich des Steuerfusses am Mittelmass oder an schlechteren Beispielen zu messen, ist kein beruhigender Ansatz. Man findet immer noch einen Schlechteren. Die Politische Gemeinde ist mittlerweile wirtschaftlich überfordert. Der Gemeinderat sieht als Ausweg nur noch eine Steuerhöhung. Dies löst aber das strukturelle Problem nicht, und in einem Jahr reden wir wieder über eine Steuererhöhung.
An der kommenden Bürgerversammlung werden wir über die Budgets von Primarschulgemeinde und Politischer Gemeinde Au-Heerbrugg befinden und diese hoffentlich ablehnen. Dies verbunden mit dem Auftrag für Massnahmen auf der Ausgaben- und nicht auf der Einnahmenseite.
Jürg Ender, Heerbrugg