Zuvor wurden die Gäste mit Gebäck von Maria Garcia und einer Kürbissuppe von Ursula Nägele verwöhnt. Als gläubiger Christ hat der 88-jährige Willy Gasser keine Angst vor dem Tod. Für ihn bedeutet der Tod einen Übergang vom irdischen zum himmlischen Leben.
«Die meisten Menschen, die ich während 60 Jahren bestatten durfte, hatten entspannte, friedvolle Gesichtszüge», erzählt er. «Es gab aber auch schlimme Ausnahmen, zum Beispiel bei Unfallopfern. Und wenn Kinder sterben mussten, war ich immer sehr traurig; das hat mich dann lange Zeit beschäftigt.»
Im Interview mit Diakon Martin Nägele zeigte sich Willy Gasser als engagierter Gesprächspartner, der heute noch stolz auf seine rund 60-jährige Bestattertätigkeit ist, die er bis ins Jahr 2015, seinem 80. Lebensjahr, ausführte. Auf die Frage: «Mit wem wärst Du gerne allein in einem Lift?», antwortete er ohne Zögern: «Mit Gott.»
«Und mit wem auf keinen Fall?» - «Ich kenne niemanden, mit dem ich es nicht aushalten würde.»
2015 stellte sich Willy Gasser im Schweizer Fernsehen SRF einem TV-Interview mit Kurt Aeschbacher. Mit seiner direkten Art, seinem tiefen Glauben und seiner klaren Sprache gewann er praktisch das ganze Publikum für sich. Seine starke Persönlichkeit überzeugte auch die rund 40 Neugass-Treff-Gäste, die seine Ausführungen mit einem herzlichen Applaus quittierten.