Der Umweltnaturwissenschafter begeisterte sein Publikum mit seinem breiten Fachwissen und seiner charismatischen Art. Jonas Landolt erklärte eindrücklich, welche Auswirkungen das Insektensterben auf andere Lebewesen hat.
Als primäre Futterquelle sind die Insekten ein wichtiger Teil im Nahrungsnetz. Verschwinden Insekten, haben Vögel, Fledermäuse, Igel und andere Insektenfresser keine Nahrung mehr und können aussterben. Es ist deshalb lebensnotwendig, die Insekten zu fördern.
Wie dies gelingen kann, zeigte Jonas Landolt anhand von Projektbeispielen zur Wildbienenförderung. So brauchen Wildbienen einerseits ein vielfältiges, kontinuierliches und grosses Blütenangebot, andererseits Strukturen, um ihre Nester zu bauen. Besonders wichtig ist die Verwendung von einheimischen Blumen und Gehölzen. Viele Wildbienenarten sind spezialisiert auf den Pollen einer Pflanzenfamilie.
Zum Beispiel ist die Glockenblumen-Scherenbiene auf den Pollen der Glockenblumen angewiesen und nur an deren Blüten zu finden. Spezialisten gibt es auch bei anderen Insekten. So ernährt sich die Raupe des Zitronenfalters ausschliesslich von den Blättern des Faulbaums oder des Kreuzdorns. Kommen diese Gehölze nicht im Garten vor, können sich dort auch keine Zitronenfalter vermehren.
Zum Schluss motivierte Jonas Landolt das Publikum dazu «naadisnaa» den Garten naturnaher zu gestalten oder auf dem Balkon Wildstauden in Töpfen zu pflanzen: «Fangt mit einer Ecke an und probiert ein Blütenangebot aus – die Wildbienen riechen die Blüten und werden kommen.»