Von Riva del Garda unternahm die Gruppe täglich Ausflüge zu Fuss und im Car. Die Märsche folgten der historischen Ponalestrasse oder dem Kreuzweg zum atemberaubenden Heiligtum der Madonna della Corona. Eine Wanderung führte von Torbole nach Tempesta; durch Wälder und über in den Felsen befestigte Stege und Treppen mit Blick auf den Gardasee. Gemütlicher ging es entlang des Ledro- oder rund um den Tennosee. Der Monte Baldoversteckte sich im Nebel.
Als Höhepunkt der Wanderwoche war die Tour zur Cima Valdritta am Monte Baldo geplant, dessen Massiv den Gardasee vom Etschtal trennt. Die Kamörler warteten einen - laut Wettervorhersage - schönen Tag ab und erreichten zeitig mit der Seilbahn von Malcesine die auf 1760 m gelegene Bergstation. Die Wanderlustigen wollten den Kammweg Richtung Süden begehen. Der Baldo, bekannt für seine Wetterwechsel, wurde seinem Ruf gerecht; innerhalb weniger Minuten kam kalter Nebel auf, sodass die meisten sich auf einen kurzen Marsch zum Startplatz für Gleitschirmflieger beschränkten. Zwischendurch rissen die Wolken immer wieder auf und gaben den Blick auf den Gardasee frei.
Mehrere Orte tragen den Beinamen «Perle des Gardasees», natürlich wurden auch diese besichtigt, wie zum Beispiel der historische Ortskern von Malcesine mit seinen vielen engen Gassen, oder die einzigartigen Zitronengärten von Limone. Eine Rarität in der Erdgeschichte. Ein Highlight war der Besuch der Wasserfälle von Varone. In den letzten 20 000 Jahren hat der Fluss eine nahezu senkrechte Schlucht in den harten Jurakalk gegraben. Das Wasser, das viel Sand mit sich trägt, bildet beim Fallen Strudel, die sich immer weiter in die heute zwischen 50 und 70 m tiefe Klamm hineinarbeiten. Die Cascate del Varone haben eine Fallhöhe von 98 Metern und sind durch Treppen und Stege zu erreichen. Durch die starken Regenfälle der letzten Wochen führte der Varone beim Besuch der Rheintaler Gruppe unglaublich viel Wasser, sodass man trotz Pelerine sofort pudelnass war.