Die Stadtführung der besonderen Art führte abseits der üblichen Sehenswürdigkeiten durch die hinteren Gassen, welche für das Gesindel vorbehalten waren. Die spannenden, zum Teil gruseligen Geschichten, die sich vor mehr als 200 Jahren hier abspielten, gingen unter die Haut. Als versöhnenden Abschluss sang der Chor bei wunderbarer Akustik «Mater Die» in der St. Ursen-Kathedrale.
Nach dem Mittagessen ging es weiter Richtung Val de Travers. Die Fahrt dem Bieler- und Neuenburgersee entlang war ein Genuss. Der routinierte Chauffeur schaffte auch die enge Strasse hinauf zum Creux de Van auf 1457 m.ü.M. Die imposante Naturkulisse des Creux de Van war beeindruckend und ein Höhepunkt des Ausflugs. Die Fahrt ging nun weiter hinunter ins Val de Travers, nach Couvet, wo die grüne Fee in ihrer Absinth-Destillerie erwartete. Nach 200-jährigem Verbot darf der Absinth seit 2005 wieder legal gebrannt werden. Beim Degustieren gab es lebhafte Diskussionen. Gar alle konnte die grüne Fee mit dem kultischen Schnaps nicht verzaubern.
Das Hotel konnte mit welschem Charme und feiner Küche überzeugen. Der fröhliche Abend klang mit Gesang aus, denn der darf laut des Dirigenten nicht fehlen, wenn ein Chor auf Reisen geht.
Nach dem reichhaltigen Frühstück ging es am nächsten Morgen zur Besichtigung der Asphaltmine in La Presta/Travers. Die Mine war die grösste in Europa und deckte über drei Jahrhunderte 1/4 des weltweiten Bedarfs an Asphalt ab. Seit 1986 ist der Betrieb stillgelegt und die Mine nur noch für touristische Führungen offen. Eine Attraktion ist der in Asphalt gekochte Schinken, der im eigenen Restaurant serviert wird. Das Essen der ehemaligen Minenarbeiter schmeckte ausgezeichnet. Nach einem kurzen Vesperhalt kamen sie müde, aber mit eindrücklichen Erlebnissen in Montlingen an.