Der Festlaune tat das Unwetter kaum Abbruch: «Der Umgang mit Unerwartetem und Widrigkeiten zeichnet uns aus», sagte Stadler. Fürs Samstagsprogramm, den Wanderungen in den Rheintaler Bergen, fänden sich über Nacht Alternativen.
Davor, kurz nach Feierabend, versammelten sich 130 Mitarbeitende in jenen Hallen, in denen die Hightech-Carbon-Implantate hergestellt werden – für Patienten weltweit, die an Wirbelsäulentumoren leiden. Icotec schaffte es in 25 Jahren vom Spin-off der ETH Zürich mit drei Mitarbeitenden zum Weltmarktführer. Dafür liess das Management die Belegschaft aus allen Standorten in Deutschland und den USA einfliegen. Nach einem Get-together stellten sich alle fürs Gruppenbild in der Produktionshalle auf.
Eigene Wege suchen und finden «Für uns ist diese Reise eine Gelegenheit zu erfahren, wie alles begann», sagte Terri Lawrence, die im US-Marketing arbeitet. Icotec-Gründer Karl Stadler, heutiger Ehrenpräsident, erzählte von den teilweise harzigen Anfängen: «Unseren Weg zu finden, dauerte länger als gedacht.» Er habe aber nie am Erfolg gezweifelt. Dass auch die Zukunft Veränderungsbereitschaft voraussetze, bekräftigt Verwaltungsratspräsident Claude Stadler: «Wir müssen uns immer wieder neu erfinden.» Dafür brauche es eine Kultur, die zusammenschweisse. Auch trotz rasanten Wachstums bescheinigt Daniela Krstic von der Qualitätsabteilung: «Wir sind familiär geblieben.» Gemäss dem amerikanischen Produktmanager Erwin Sahagun helfe die Schweizer Herkunft der Implantate im US-Markt: «Wir verbinden damit Qualität und Sorgfalt.»
Vielen internationalen Mitarbeitenden ist der Standort Rheintal ein Begriff im Zusammenhang mit innovativen Unternehmen - «und vom Karneval haben wir gehört», hiess es von einem deutschen Tisch.