Dies ist kein simpler Umzug von Büchern und Bleistiften, sondern ein Abschied vom umfassenden Lernort Au und seinen Bewohnenden, die sich am Kleinklassenleben interaktiv beteiligt haben. Vor einem halben Jahr ging es auf Spurensuche nach Telefonnummern, was dank der starken persönlichen Beziehungen zu den Ehemaligen und dem engen Netzwerk in kurzer Zeit gelang. Im April wurden die Gäste digital organisiert. Interviewfragen für ein Testimonial, ein Tutorial für den Flashmob, Musikwünsche für die Playlist, der Abschlusssong sowie Aufrufe für die Mitarbeit an Bar, Grill, gemeinsamen Kuchen backen oder an den Spielstationen flossen in die Gruppen ein und erfreuten sich eines unmittelbaren Echos.
Die aktuellen Kinder der Kleinklasse gestalteten Einladungen und stellten sie persönlich mit dem Velo zu. Das bekamen die Waden zu spüren, da die Kinder aus der Kleinklasse in Au, Berneck und Heerbrugg leben. Am Fest spielte der Schulsozialarbeiter mit einem ehemaligen Vater Street Racket. Der Gartenpräsident trat beim Speed Stacking gegen eine Erstklässlerin an. Beim Jakkolo, schnippten eine aktuelle Mutter mit der Logopädin die Scheiben. Die Religionslehrerin mass sich mit der Kleinklassenlehrerin aus Berneck beim Speed Memory. Der Hauswart versuchte gegen eine ehemalige Lehrerin beim Sapo zu trumpfen.
In der Fotoecke posierten Lehrlinge, die die Kleinklasse durchliefen. Im Beautysalon plauderten Freundinnen, liessen sich ihre Haare kunstvoll frisieren und ihre Fingernägel edel bemalen. Beim Karaoke trafen sich die Oma vom Turnverein und der Viertklässler, dessen Rücken ein Totenkopf zierte, zum Singen. Die Schulhausnachbarin drehte am Glücksrad. Die Bibliothekarin bestellte an der Bar eine Helga, die die Zweitklässlerin nach Rezept mixte. Mit dem Flashmob und dem gemeinsamen Singen ging eine Ära zu Ende. Es war ein Fest der Herzen.