Nach weiteren gelesenen Ausschnitten gab es immer wieder Zeit für Fragen aus dem Publikum oder für Antworten auf Fragen, die Barbara Palecchi schon oft gestellt worden waren. Grundlage für ihr Buch war nicht ein Plot, ein Handlungsschema, sondern Figuren, mit denen sie Szenen und ihr Verhalten darin ausprobierte. Die Figuren im Buch entwickelten sich während des Schreibens. Sie sagte, dass man als Autorin mit der Zeit merkt, was zu dieser Figur passt und was nicht: Kleider, Verhalten usw. entstanden auf diese Weise. Wie Palecchi es beschrieb, war es fast so, als ob die Autorin mit ihren Figuren in Kontakt trat, sich mit ihnen unterhielt und sie so immer besser kennenlernte. Sie bot ihnen Handlungsoptionen an. Die Figuren des Buches teilten ihr mit, was zu ihnen passte.
«Das Leuchten im Dunkeln» war die Geschichte von Mila Candrian, aus ihrer Sicht geschrieben. Oft beschrieb Mila ihre Gefühlswelt durch Beobachtungen ihrer Umgebung mit einer sehr bildhaften Sprache. Die gelesenen Buchausschnitte beschrieben viele Gedankengänge und Gefühle, weniger Handlung. Diese Gedankengänge jedoch waren so bildhaft, so anschaulich, dass sie gut nachvollziehbar und interessant waren, keinesfalls langweilig.
Die Auseinandersetzung mit der Sprache ihrer Mutter und dem Nachbarskind führte Mila in ihre eigene Vergangenheit zurück, zu interessanten Aspekten ihrer Person. Das Publikum folgte der Lesung und den Erklärungen mit grosser Aufmerksamkeit. Für den einen oder die andere war die Entwicklung der Geschichte aus Autorensicht, also sich mit den Figuren zu unterhalten und diese zu fragen, was zu ihnen passt, ein ganz neues Schreibkonzept.