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Fussball 08.11.2024

Zwischen Aufstiegsträumen und Abstiegskampf: So lief die Hinrunde für die 3.-Liga-Rheintaler Vereine

Ausser Staad gingen die Rheintaler Drittligisten vor einer Woche in die Winterpause. Diepoldsau liegt überraschend an der Tabellenspitze, Rebstein und Rüthi gehören zu den Verfolgern. Für Montlingen II und Widnau II geht's dagegen um den Klassenerhalt.

Von Hansueli Steiger
aktualisiert am 23.12.2024
Inhaltsverzeichnis

40-jähriger Topskorer macht Diepoldsau happy

Einen famosen Meisterschaftsstart hatte der FC Diepoldsau-­Schmitter: Nach sieben Spie­len stand das Team von Patrik Riklin und Imre Szin mit ebenso vielen Siegen an der Tabellenspitze, ehe es beim 0:0 gegen die Reserven von Rorschach-Goldach die ersten Zähler liegen 
liess. «Wir sind natürlich glücklich, wie die Vorrunde gelaufen ist», sagt Riklin:

Bis zum letz­ten Spieltag und der 1:2-Heimniederlage gegen Verfolger Ap­penzell hatten wir eine weisse Weste.

Riklin sagt: «Wir wissen, woher wir kommen und was wir tun müssen, um erfolgreich zu sein». Trotz mehreren Wechseln im Sommer wuchs das Team schnell zusammen: «In der Offensive und in der Defensive konnten wir einen Zacken zulegen.» Der einzige Wermutstropfen war das Cupspiel gegen Jedinstvo: «Wir hatten eine machbare Aufgabe, scheiterten aber kläglich.» He­rausragend ist der 40-jährige Dursun Karatay, der bereits 13 Tore erzielt hat. Auch die Entwicklung der jungen Spieler sei sehr erfreulich, sagt Riklin.

Rebstein war keinem Gegner unterlegen

Der FC Rebstein holte nach 
dem souveränen Startsieg gegen Rorschach-Goldach II in vier Spielen nur noch einen Punkt. «Trotz allem sind wir zufrieden», sagt Trainer Ralph Heeb, «auch in unserer zwischenzeitlichen Punktekrise waren wir den Gegnern nie unterlegen.» Heeb stellt fest:

Wir haben immer an uns geglaubt, auch wenn es mal nicht gelaufen ist.

Sehr erfreulich sei auch, wie sich die jungen Eigengewächse Erion Aslani, Noah Gottscher und Malik Aliev in die Mannschaft einfügten. Interner Torschützenleader ist Philip Baumgartner mit elf  Treffern.

3. Liga, Gruppe 2

1. Diepoldsau-Schmitter 11 Spiele/26 Punkte; 2. Appenzell 11/23, 3. Rorschach-Goldach II 11/21, 4. Rebstein 11/20, 5. Brühl II 10/18, 6. Rüthi 11/18, 7. Gams 11/17, 8. Herisau 11/13, 9. Montlingen II 11/11, 10. Widnau II 11/10; 11. St. Otmar 11/6, 12. Staad 10/1.

Mittlerweile ist Rebstein – inklusive Cup – seit sieben Spielen ungeschlagen. Stichwort «Cup»: Am Samstag um 16 Uhr spielt das Team zu Hause gegen Bronschhofen um den Halbfinaleinzug. In den früheren Jahren scheiterte der FCR im Wettbewerb immer früh. «Dass wir im Cup so weit gekommen sind, ist ein Saisonhighlight», sagt Heeb. Das wird es bestimmt, wenn’s im Frühling weitergeht.

Rüthi hat unnötig Punkte abgegeben

Der FC Rüthi liegt auf Platz sechs. «Wir sind mit der Vor­runde bedingt zufrieden», sagt Sportchef Joël Baumgartner. Er spricht die Punktverluste an:

Beispielsweise gegen Gams und Rorschach-Goldach II lagen wir in Führung, haben aber noch unnötig Punkte liegenlassen.

Erfreulich sei dagegen, «dass sich die neuen Spieler gut ins Team integriert haben». Er spricht Giuliano Chiavaro und Fabio Rizzuti an, und vor allem den 17-jährigen Bastian Geisser, der sofort zum Stammspieler avancierte.

«Auch die ‹alten Hasen› Sven Städler und Pascal Zäch fanden wieder zur alten Form zurück», sagt der Sportchef. Ein Highlight war der Ausflug zum Cupspiel nach Pfyn, wo 80 Fans das Team begleiteten. Der Anschluss an die obere Hälfte soll nicht verloren gehen. «In der Rückrunde möchten wir von ­Anfang an «Vollgas» geben, möglichst viele Spiele gewinnen und den Fans auf dem Rheinblick attraktiven Fussball bieten», sagt der Sportchef: «Was daraus entsteht, werden wir ­sehen.»

Widnau II bewies Qualität, aber keine Konstanz

Aufsteiger FC Widnau II überwintert auf dem zehnten Rang, dem letzten Nichtabstiegsplatz. Das Polster auf den elften Rang, den mit St. Otmar ein anderer Aufsteiger innehat, beträgt vier Punkte. Trainer José Torregrossa sagt:

Es ist natürlich schön, dass wir über dem Strich stehen. Aber es wäre noch mehr drin gelegen.

Vor allem die mangelnde Chancenauswertung und individuelle Fehler verhinderten eine bessere Platzierung. Dass das junge Team Qualitäten hat, bewies es mehrmals: Beispielsweise beim 2:2 im Derby vor 300 Fans gegen Diepoldsau. Auch der 1:0-Sieg gegen Rebstein und der 3:1-Erfolg in Staad wurden nicht unbedingt erwartet. Das Saisonziel? Torregrossa: «Wir wollen den Klassenerhalt schaffen. Das Team soll sich weiter festigen und sich der 3. Liga etablieren.» Zudem wolle man die Junioren weiterbringen.

Montlingen II liess zu viele Chancen aus

Einen Punkt und einen Rang vor Widnau II überwintert der FC Montlingen II. Trainer Francesco Bolgogna sagt:

Die zweite Saison nach dem Aufstieg ist bekanntlich immer ein bisschen schwieriger als die erste. Mit der Vorrunde bin ich mehr oder ­weniger zufrieden.

Bologna spricht an, dass im Herbst drei A-Junioren und ein B-Junior ins Team integriert werden konnten. Leistungs- und resultatmässig war Montlingen mit den Gegnern fast immer auf Augenhöhe. «Nur bei der 1:5-Niederlage gegen Brühl II waren wir chancenlos.»

«Unsere Chancenauswertung müssen wir verbessern: Diese hat uns in der Vorrunde mindestens vier Punkte gekostet», sagt Bologna. Er sieht die Mischung aus erfahrenen und jungen, hungrigen Spielern und damit das Kollektiv als Plus-­Faktor an: «Es wird auch in der Rückrunde nicht einfach – und uns wird in keinem Spiel etwas geschenkt. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir unsere Ziele erreichen.»

Staad ist in der Tabelle abgeschlagen

Dem FC Staad ist die Saison bislang noch gar nicht wunschgemäss gelaufen. Am achten Spieltag gab es in Gams beim 3:3 den ersten Punkt. So abgeschlagen, wie sich das Team in der Tabelle präsentiert, waren die Staader aber nicht: Nur in einem Spiel – beim 1:4 in Appenzell – betrug die Differenz mehr als zwei Tore. Die Bützel-Elf spielt am Samstag (16 Uhr) noch das Nachtragsspiel gegen Brühl II.


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