Zum Beispiel die Winterheckenzwiebel Allium fistulosum. Entgegen ihrem Namen ist die Winterheckenzwiebel weniger für die Zwiebelernte, als in erster Linie für die Ernte des Zwiebellaubs bestimmt. Sie ist sozusagen die winterharte Variante der Lauchzwiebel.Die Pflanzen wachsen horstig – und diese Horste können nach ein paar Jahren geteilt werden. Es fallen die Zwiebelknollen an, die aber kleiner sind, als die üblichen Küchenzwiebeln. Man kann auch immer mal wieder einzelne Zwiebelknollen ernten und so den Bestand stets ein wenig auslichten. Das Zwiebellaub ist dicker als Schnittlauch und dünner als Lauch. Es es kann wie beides verwendet werden.Die Aussaat im August ist in der Regel ideal, sie kann aber auch noch im Frühling erfolgen. Wer schneller zum Ziel, also den Zwiebelröhrli, kommen will kann auch nach Setzlingen fahnden. Man findet sie aber nicht allzu häufig in Gärtnereien. Der Anbau ist leicht: Die Winterheckenzwiebel gedeiht nahezu überall, auch auf nährstoffärmeren Böden und im Halbschatten. Sie kann bis zu 50 Zentimeter hoch werden und ebenso breite Horste bilden. Sie brilliert mit einem frühen Austrieb. Im Frühsommer geht sie in Blüte, die Knospen können ebenfalls gegessen werden, am besten roh, sie sind süsslich-scharf. Wer das Knospenstadium verpasst, kann die Blüten später – kopfüber aufgehängt – trocknen und für Trockenblumengestecke verwenden. Oder sie auch einmal frisch in Blumensträusse einarbeiten. Es wird kaum jemand bemerken, dass es sich da nicht um eine Zierpflanze, sondern um ein Gemüse handelt.Der einzige Nachteil, der mir zu dieser Pflanze einfällt, ist, dass Setzlinge und Saatgut nicht überall erhältlich sind. Wer sucht, findet Saatgut für Winterheckenzwiebeln im Internet. Es gibt mit Red Toga sogar eine Sorte mit rötlich-violettem Stiel. Die Suche lohnt sich, denn man wird jedes Jahr mit einer üppigen Ernte Zwiebelröhrli belohnt.Und das erst noch mit minimalem Arbeitsaufwand. Was will man mehr?Eveline Dudda, Hinterforstwww.spriessbuerger.ch