Maya SeilerNaturschutz-Obmann Forti Frei erinnert sich an die Entstehung des Naturschutzgebiets: Nach der Stilllegung der Ziegelei Schmidheiny Heerbrugg in den 60er-Jahren wurde im Moosanger (und in der Höchsteren) kein Lehm mehr gegraben; auch die kleine Werkbahn, die das Material für die Ziegel in die Fabrik brachte, wurde stillgelegt. Um die Lehmgrube im Moosanger entstand ein einzigartiges Biotop. Initiative Mitglieder des Ornithologischen Vereins bemühten sich vor 50 Jahren darum, dass das «Lehmloch» nicht einfach mit Aushub zugeschüttet wurde. Die Ortsgemeinde Widnau kaufte das Land um den Moosanger; die Ornithologen pflegen das Naturschutzgebiet seit 1968. Das Flachmoor mit einer Fläche von rund neun Hektaren hat nationale Bedeutung. Das Gebiet umfasst einen See mit drei kleinen Inseln, eine Verlandungszone sowie Hecken, Magerwiesen und Rietflächen. Man findet 266 Pflanzenarten, zudem dient es rund 25 Vogelarten als Brutstätte oder Durchzugsgebiet. Also feiert die Ornithologen-Familie dieses Jahr ein doppeltes Jubiläum, gibt es doch den Widnauer Verein seit 90 Jahren. Seit Langem ist das idyllische Gelände nördlich des Weihers ein idealer Standort für die Jungtierschau, wo Kaninchen und Federvieh verschiedener Rassen und Farbschläge gezeigt werden. Neben Schlangenbrot zum Selberbacken und der beliebten «Meersüli-Wette» wurde das Doppeljubiläum mit einer Abendunterhaltung im Festzelt fröhlich begangen.Die Festwirtschaft bot an beiden Tagen Gelegenheit, Hunger und Durst in freundschaftlicher Runde zu stillen. Ein Spaziergang zum Moosanger stand für viele Familien mit kleinen Kindern auf dem Programm.