24.08.2018

Zwei zweite Plätze für Lippuner

Sowohl die Vorjahressieger Markus Rohner/Marcel Fürer an der Tortour als auch Barbara Scherrer/Lukas Wiget an der Challenge wurden nur von einem Duo besiegt.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Yves SolenthalerFür das Cycling-Team Lippuner, einer Gruppe ambitionierter Rad­sportamateure, ist das Non-Stop-Radrennen Tortour jeweils der Saisonhöhepunkt.Besonders Markus Rohner und Marcel Fürer bereiten sich jeweils sehr gewissenhaft auf die Umrundung der Schweiz vor. Letztes Jahr hatten Rohner/Fürer die 1000-km-Strecke mit – je nach Angabe – zwischen 11 000 und 14 000 Höhenmetern gewonnen. Diesmal war aber ein noch stärkeres Duo am Start.Mit einem Schnitt von rund 30 km/h um die Schweiz33 Stunden und 24 Minuten – rund zwei Stunden länger als die Sieger – waren Fürer und Rohner abwechselnd unterwegs. Ihre durchschnittliche Geschwindigkeit 30,13 km/h – angesichts der Distanz und vor allem der vielen zu bewältigenden Alpenpässe ein sehr respektabler Wert. Zumal die Fahrer zwischendurch auch gegen den Wind ankämpfen mussten. «Wir hatten nach dem Prolog als Sechste drei Minuten Rückstand», sagt Fürer. Um möglichst schnell zur Spitze aufschliessen zu können, schlug das Team in der ersten Etappe ein hohes Tempo an. Etwa drei Stunden nach dem Start in Schaffhausen, schafften die Rheintaler in Staad den Anschluss.Aber Rohner und Fürer mussten dem hohen Tempo Tribut zollen: Bis nach Chur holte das Team «WinBär» (Roger Wintsch und Mario Bärtsch) wieder einen Sieben-Minuten-Vorsprung heraus. «Danach schafften wir es nicht mehr, das führende Team richtig unter Druck zu setzen», sagt Fürer. Aber immerhin konnten die Rheintaler das Tempo so hoch halten, dass Wintsch und Bär nicht im Sparmodus zum Sieg kamen. «Aber wir müssen anerkennen, dass sie stärker waren als wir», sagt Fürer. Erschwerend hinzu kam, dass die sonstige Stärke des Teams – die Ausgeglichenheit – nicht zum Tragen kam: Markus Rohner tat sich auf der Strecke schwerer als gewohnt.Allerdings wäre «WinBär» auch in Topform kaum zu schlagen gewesen: Gerade der in der Triathlon-Szene bekannte Mario Bärtsch erwies sich als richtiges Kraftpaket – er schaffte es gar, das Zeitfahren-Rennrad über die Alpenpässe zu wuchten.Die Challenge ist die kleine Schwester der Tortour; dort starteten Barbara Scherrer und Lukas Wiget für das Team Lippuner. Das Mixed-Duo kämpfte bis fast am Schluss um den Sieg, war im Ziel aber auch mit dem zweiten Rang zufrieden.Grosser Aufwand fürs Training und die Logistik «Ich fühle mich so gut, am liebsten würde ich gleich nochmals zur Tortour starten», sagt Marcel Fürer. An diesem Wochenende wird er indes am Bike-Marathon im Engadin antreten. Ob das Team an der nächsten Tortour wieder dabei ist, lässt er offen.Denn eine Teilnahme an diesem Wettkampf – dem härtesten Non-Stop-Radrennen der Schweiz – bedingt nicht nur viel Training, sondern auch einen grossen logistischen Aufwand.Damit sich die Fahrer auf den Sport konzentrieren können, brauchen sie nämlich viele Helfer. Die Crew des Tortour-Duos bestand aus sechs Mitgliedern, die Challenger wurden von drei Leuten betreut. Die Aufgaben der Helferinnen und Helfer waren vielfältig: Mechaniker, Masseur, Psychologe, Chauffeur.«Das Rennen war wieder ein super Erlebnis», schwärmt Fürer nach den Strapazen. Die Crewmitglieder – gegenüber des Vorjahres waren vier von sechs Helfern neu im Team – harmonierten mit den Sportlern, und waren ihnen auf diese Weise eine grosse Hilfe. Dabei gibt es auch schwierigere Momente: «Wenn man körperlich am Anschlag ist, wird die Ansprache direkter». Aber zum Glück hatte niemand eine Goldwaage dabei, um die Wörter draufzulegen.

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