10.11.2018

Zwei verschiedene Teams

Galavorstellungen zur Vorrunden-Mitte, aber Aussetzer vor allem zuvor. Auf der Rheinau hofft man auf den Cup.

«Zum Cup sage ich nichts mehr», sagt Präsident Natal Schnetzer. Zu oft war der FC St. Margrethen im K.-o.-Wettbewerb schon weit gekommen, um schliesslich doch nie zu reüssieren. Aber klar ist: Der Cup ist auch im kommenden Frühling die einzige Chance, um noch etwas zu gewinnen.Im Viertelfinal wartet das 3.-Liga-Spitzenteam Flawil auf die St. Margrether.Der Betrachter hat St. Margrethen in seiner guten Phase – sieben Sieg in acht Pflichtspielen – zweimal gesehen, und er war beeindruckt: Unter Trainer Leo Simonelli scheinen die fraglos hochbegabten Kicker des FC St. Margrethen plötzlich nach einem Plan zu agieren. Mit dem Ergebnis, dass die starken Individualisten endlich zur Geltung kommen.Beispielhaft lässt sich das am 31-jährigen Valdet Istrefi illustrieren. In der letzten Rückrunde wirkte er, als hätte er Blei an den Füssen. Nun rennt er jedem, wirklich auch jedem mehr als zehn Jahre jüngeren Gegenspieler in der 2. Liga davon. Und er schafft im Verbund mit seinen Offensivpartnern wunderbare Spielzüge.Aber dieses St. Margrethen sah man nur in fünf oder sechs Spielen. Das andere gemahnte zu oft an die Mannschaft, die letzte Saison fast abgestiegen war. Das leblos wirkende, uninspiriert auftretende St. Margrethen. Diese Mannschaft hat in den ersten drei Spielen gegen Mels, Linth II und Montlingen nur einen Punkt geholt. Und sie ist am Schluss an Ruggell und Rorschach-Goldach gescheitert, als sich die Chance bot, an die Spitze heranzurücken.Individuelle Vorteile, aber kollektive Nachteile«Wenn ich sehe, was diese Mannschaft könnte und sie schliesslich dauerhaft bietet, muss ich sagen: Ich bin mit der Vorrunde nicht zufrieden», sagt Schnetzer.Natürlich leiste Trainer Simonelli sehr gute Arbeit und hie und da habe es wirklich Freude gemacht, der Mannschaft zuzuschauen.«Aber nehmen wir das Beispiel Rorschach-Goldach, das klarer Tabellenführer ist und uns letzte Woche diskussionslos 3:0 besiegt hat», erklärt Schnetzer: «Rorschach hat acht oder neun Schweizer im Team, es ist uns vom Kollektiv her überlegen. Gemessen an den Einzelspielern sind wir dagegen eher besser.»In der Realität ist Rorschach-Goldach zwölf Punkte voraus und St. Margrethen muss sich wappnen, um nicht noch in den Abstiegskampf zu geraten. Der Vorsprung beträgt auf den Elftplatzierten nur sechs Punkte. Vor einem Jahr war man aus einer leicht besseren Position noch in den Abtiegssumpf geraten. Aber für eine Wiederholung dieses Absturzes hat selbst die schlechte­- re Fassung der St. Margrether Mannschaft bisher zu stabil gewirkt.Das Kader wird vermutlich, wie es in St. Margrethen zur Gewohnheit werden soll, nicht gross verändert. «Am liebsten gar nicht», sagt Schnetzer, das hänge aber vor allem von allfälligen «Pokerspielen» seiner Fussballer ab. Klar ist bereits, dass der junge Stefano D’Amico nach nur einem haben Jahr beim FC Au-Berneck zum FC St. Margrethen zurückkehrt. (ys)

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