Eugen Schläpfer, der neue Präsident des Museumsvereins Wolfhalden, begrüsste die Gäste zur Eröffnung der zwei Ausstellungen «30 Jahre Witzwanderweg» und «Nähmaschinen». Sein Dank ging an Ehrenpräsident Ernst Züst, der das Ortsmuseum als seine Lebensaufgabe gesehen und deshalb sehr viele interessante Sachen zusammengetragen habe. 300 der gesammelten Stücke wurden bereits im Auftrag des Amts für Kultur katalogisiert, weitere werden folgen.
Derzeit beherbergt das Ortsmuseum neben vielen spannenden Gegenständen, die Einsicht in das frühere Leben im Appenzeller Vorderland geben, zwei Sonderausstellungen. Nähmaschinen geben Einblicke in das Zeitalter der textilen Verarbeitung ohne Elektrifikation. Die Ausstellung kam dank Christine Schläpfer, der guten Seele des Museums, zustande.
«Autoritäten werden vom Sockel gehoben»
Die zweite Spezialausstellung widmet sich dem 30. Geburtstag des Witzwanderwegs. Dessen Initiant Peter Eggenberger erinnerte an seine Mitstreiter, Kurhaus-Bad-Direktor Arthur Brunner, Verkehrsvereinspräsident Peter Baer und Witzologe Ruedi Rohner.
Dann gab der Autor Einblicke in das Entstehen des Appenzeller Witzes. Es sei wie der Kampf von David gegen Goliath, wobei der angeblich Schwächere gewinne. Autoritäten würden vom Sockel gehoben. Dies seien Personen aus dem Militär, der Politik, aber auch Pfarrer, Polizisten sowie Lehrer und nicht zuletzt Frauen, da sie im Appenzellerland das Innen-, Bildungs- und vor allem das Finanzministerium der Familie führten.
Regierungsrat Stricker dankt Ernst Züst
Alfred Stricker betonte, dass jeder und jede die Fähigkeit über sich selber zu lachen, nicht verlieren sollte. Es gelte, sich nicht zu wichtig zu nehmen. Ein Witz könne eine Botschaft sein oder gar vorerst im Versteckten bestens transportieren. Stricker sprach seine Achtung vor Ehrenpräsident Ernst Züst aus. Er habe einen wertvollen Teil seines Lebens ins Museum investiert und voller Leidenschaft wie auch aus Überzeugung mehr als andere getan. Gleichzeitig sei er bereit, dieses Kulturgut nach 43 Jahren weiterzugeben. Zum Schluss endete er mit den Worten: «Je besser man die Vergangenheit kennt, desto besser gelingt es, die Zukunft zu gestalten.»