Die Geschichte des rund 20-jährigen Laufvogel-Pärchens ist mit einem Zürcher Skandal verbunden. Die Tiere lebten auf dem Areal eines ehemaligen Klärwerks – und dies ohne gesetzliche Grundlage. Die NZZ schrieb im April: «Auf einem ehemaligen Klärwerkareal in Opfikon werden schöne Oldtimer ausgestellt. Es stolzieren Emus herum – und Kinder können in einem alten Klärbecken im Sand spielen. Niemand käme bei diesem Anblick auf die Idee, dass für die Betreuung der exotischen Laufvögel Mitarbeiter des Dienstleisters Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ) zuständig sind.» Doch genau dies sei der Fall.Am Anfang war JasminHutter nicht begeistertNachdem dieser Missstand (zusammen mit weiteren) bekannt geworden war, drohte den Tieren ein vorzeitiges Lebensende. Das führte zu Protest. Bei der Suche nach einem neuen Platz fürs Emu-Pärchen kam man dank einer Vermittlung des Kinderzoos Rapperswil auf den Zoo Eichberg. Jasmin Hutter, die Betreiberin des als Verein organisierten Zoos, war zunächst zwar nicht begeistert, denn die für zwei Emus nötige Fläche beträgt mindestens 500 Quadratmeter. Inzwischen ist die Freude der ehemaligen Politikerin an den Laufvögeln doch noch gediehen. Vor eineinhalb Monaten hat das St. Galler Veterinäramt die Möglichkeit einer Unterbringung des Vogelpärchens in Eichberg geprüft und bewilligt.In Eichberg trennt kein HagBesucher und VögelSeit diesem Montag sind die Emus nun im Rheintal. Zur Vorbereitung hatte Jasmin Hutter im Zürcher Zoo zwei Tage mit einem Tierpfleger verbracht, um ihr Wissen über Emus zu vertiefen. Unter anderem ist dies sinnvoll, weil die Menschen auf dem Gnadenhof durch die Gehege gehen können und den Tieren somit sehr viel näher kommen als in anderen Tiergärten. In Eichberg trennt kein Zaun die Emus von den Zoobesuchern.Gert Bruderer