16.09.2019

Zwei Rheintaler paddeln sechs Wochen bis ins Schwarze Meer

Mike und Ramon erlebten diesen Sommer ein richtiges Abenteuer: Mit ihren Kajaks paddelten sie die Donau runter. Sie waren ganze sechs Wochen unterwegs und erzählen dir heute von ihren Erlebnissen.

Von at
aktualisiert am 03.11.2022
Name: Ramon Alter: 23 Wohnort: Berneck Beruf: Sportstudent Name: Mike Alter: 23 Wohnort: Altstätten Beruf: SportstudentWie seid ihr auf die Idee gekommen, mit einem Kajak die Donau runter zu paddeln? Wir wollten etwas Unkonventionelles machen und suchten eine Herausforderung. Ausserdem sind wir keine Fans von Entspannungsferien. Wir haben uns verschiedene Flüsse angeschaut und uns dann für die Donau entschieden, da ihr Einzugsgebiet für uns noch relativ unbekannt war und uns die Länder interessierten.Wodurch verlief eure Reiseroute? Alles der Donau entlang, von Ulm in Deutschland bis zum Schwarzen Meer. Dabei durchquerten wir einige Länder: Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Rumänien, Moldawien und Ukraine. Ausserdem paddelten wir durch vier Hauptstädte, nämlich Wien, Bratislava, Budapest und Belgrad.Wie habt ihr euch auf die Reise vorbereitet? Eigentlich haben wir uns kaum vorbereitet. Die einzige Vorbereitung, die wir trafen war, alle Wasserkraftwerke auf Google Maps zu markieren, da die meisten mit dem Kajak umgangen werden mussten. Wir haben bewusst nicht viel im Vorhinein geplant, da wir einfach von Tag zu Tag leben wollten. Wie lange wart ihr pro Tag am Paddeln? Meistens etwa neun Stunden. Dabei legten wir 60 bis 65 Kilometer zurück.Hattet ihr nie Muskelkater in den Armen? In den ersten drei bis vier Tagen haben wir es schon in Nacken, Schultern, Oberarmen und im unteren Rücken gespürt. Mit der Zeit haben wir uns aber daran gewöhnt und hatten keine Probleme mehr.Wo habt ihr geschlafen? Da wir alles bei uns hatten, was wir brauchten, war es kein Problem, direkt am Donauufer wild zu campen.Seid ihr auch mal für längere Zeit an Land gegangen? Wir haben uns in Wien und Belgrad je zwei Tage Zeit genommen, um die Stadt zu besichtigen. In Budapest hielten wir für sechs Tage und gönnten uns eine kleine Auszeit am Sziget-Festival. Die restlichen Tage waren aber gefüllt mit Paddelstunden.Was gab es für Herausforderungen oder Probleme? Oh, von denen gab es einige. Ein grundlegendes Problem war, dass wir nie die gewünschten Kilometer pro Tag zurücklegen konnten. Die Strömung war viel schwächer, als wir es erhofft hatten und daher war es schwer, unser Ziel bis Ende August zu erreichen. Zusätzlich hatten wir einige Probleme mit den Zöllen in Ungarn, Serbien, Bulgarien und Rumänien, die aber mit etwas Charme geklärt werden konnten (lachen). Plus wussten wir nicht, wie wir unsere Kajaks wieder nach Hause transportieren sollten. Zwei Freunde haben uns dann einen riesigen Gefallen getan und haben über 22 Stunden Fahrzeit auf sich genommen, um uns mit dem Auto in Rumänien abzuholen.Wie beschäftigt man sich in einem Kajak den ganzen Tag? Wir haben uns sehr viel unterhalten und über alles Mögliche gesprochen. Natürlich gab es auch Phasen, in denen jeder für sich paddelte und einfach die Natur genoss. Mike hat seine Gesangskünste ordentlich verbessert. :-) Wir mussten aber stets aufmerksam sein, da wir auf die grossen Frachter und Passagierschiffe achtgeben mussten.Was war das Coolste, das ihr erlebt habt? Die Begegnungen mit den vielen Menschen und schliesslich das Erreichen unseres Ziels. Während der Reise hatten wir immer wieder Motivationsanstösse, etwa den Aufenthalt in Belgrad oder das Festival in Budapest. Alles in allem war die gesamte Reise einfach ein riesiges Erlebnis!Was nehmt ihr mit von der Reise? UnsereKajaks, Rakija (Schnaps) und viele neue Erfahrungen.Was habt ihr als Nächstes geplant? Eventuell unternehmen wir eine Velotour durch Israel.Cool, dann sind wir gespannt, was ihr dort so erlebt…

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