05.05.2021

Zwei Rheintaler Firmen im Final

Im Final um den Swiss Medtech Award, der herausragende Medizintechnologien prämiert, stehen mit der GalvoSurge Dental AG aus Widnau und der Icotec AG aus Altstätten zwei Firmen aus dem Rheintal. Dazu ein Unternehmen aus Winterthur. Leica Microsystems verpasste den Finaleinzug knapp. Der Preis wird am 8. September in Bern verliehen.

Von T.G.
aktualisiert am 03.11.2022
Der Swiss Medtech Award prämiert herausragende Medizintechnologien. Für die 23. Auflage hat die Jury zunächst aus 50 Kandidaten ein halbes Dutzend Unternehmen ausgewählt, aus denen nun die drei Finalisten ermittelt worden sind. Diese werden am Swiss Medtech Day am 8. September  in Bern sich und ihre Innovationen vorstellen.Weg mit dem Biofilm von DentalimplantatenIm Finale steht zum einen die GalvoSurge Dental AG aus Widnau. Die 2015 gegründete Firma stellt zahnmedizinische Geräte und Ausrüstungen her. Sie hat ein Reinigungssystem entwickelt, um im Mund von Patienten Dentalimplantate von Mikroorganismen (Biofilm) zu befreien Dabei geht es um Implantate, die frei liegen, im Kieferknochen verankert und elektrisch leitfähig sind. Das System nutzt das Prinzip der Elektrolyse, um den Biofilm ohne herkömmliches Schleifen und Bürsten in nur zwei Minuten von der Implantatoberfläche abzulösen. Die Entfernung der Mikroorganismen ist eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Behandlung von Patienten mit Entzündung des Implantatbetts oder mit Entzündung des Weichgewebes um den Implantathals.[caption_left: Reinigungsgerät der Widnauer GalvoSurge Dental AG.]Das Verfahren sei für die Zahnärztin oder den Zahnarzt einfach durchzuführen und angenehm für den Patienten. Das System der GalvoSurge Dental AG besteht aus einem Steuergerät, der Reinigungsflüssigkeit und dem Schlauchpaket mit Sprühkopf mit integriertem Implantatverbinder und aufgesetztem Schwamm.Wirbelsäulenimplantat im Kampf gegen TumoreZweitens ist die Icotec AG aus Altstätten im Final. Sie gilt als Pionierin in der Entwicklung von Implantaten, die für die Behandlung von Tumorerkrankungen in der Wirbelsäule eingesetzt werden. Seit der Gründung im Jahr 2000 habe sich das Unternehmen als Weltmarktführer auf diesem Gebiet entwickelt. Das von Icotec entwickelte und produzierte nichtmetallische, röntgentransparente Material aus hochfestem kohlefaserverstärktem Material ist biokompatibel und wird seit gut 15 Jahren implantiert. Es ermögliche eine bessere Abgrenzung des Tumors vom gesunden Gewebe, optimiere dank der Strahlendurchlässigkeit die Planung und Durchführung der Strahlentherapie und der Tumorbehandlung und erlaube eine klare, postoperative Beurteilung des Versorgungsgebiets. Der grösste Vorteil liege in der Früherkennung von noch aktiven Tumorzellen durch die störfreie Bildgebung.[caption_left: Wirbelsäulenimplantat der Altstätter Icotec AG.]Ein Rollstuhl, der alle Hindernisse überwindetDritte Firma im Final ist die Scewo AG, die eine neue Generation des Elektrorollstuhls erfunden hat und herstellt. Das Jungunternehmen mit Sitz in Winterthur entstand 2017 aus einem Studienprojekt an der ETH Zürich und der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). Das Team stellt den laut eigenen Angaben weltweit einzigen alltagstauglichen Elektrorollstuhl her, der das Fahren auf zwei Rädern mit dem Treppensteigen kombiniert. Die Technologie sei einzigartig und das Design unverwechselbar. Der Rollstuhl lasse sich agil steuern, meistere fast alle Arten von Treppen und Stufen und ermögliche dank höhenverstellbaren Sitzes ein Gespräch auf Augenhöhe mit dem Gegenüber.Knapp nicht im Final: Leica MicrosystemsKnapp nicht in den Final geschafft hat es eine dritte Rheintaler Firma, Leica Microsystems. Das Heerbrugger Unternehmen hat ein Operationsmikroskop-Zubehör entwickelt, das zur Betrachtung des Blutflusses während Bypassoperationen dient. Es ermögliche Chirurginnen und Chirurgen, die Fluoreszenz als Augmented Reality zu sehen. Diese überlagert die Blutgefässe, während die Sicht auf die umgebende anatomische Umgebung der Operationsstelle erhalten bleibe.

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